Auf den Dom zu Sanct Stephan in Wien von Christian Friedrich Hebbel
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Altehrwürd'ges Symbol der wahren Einheit und Eintracht, |
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Welch ein gewaltiges Bild stellst du mir hin vor den Geist! |
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Mehr erhebt es mich fast, dich werden zu seh'n in Gedanken, |
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Als mich, gesättigten Blicks, deiner Vollendung zu freu'n. |
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Welch ein harmonisches Leben! Welch fröhlicher Austausch der Kräfte! |
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Und von Geschlecht zu Geschlecht schlingt sich das heilige Band. |
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Kaum entfaltet der Meister, des Genius irdischer Herold, |
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Fromm und begeistert den Plan, als sich auch Alles ihm beugt: |
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Nicht das Handwerk bloß, das nur durch's Dienen sich adelt, |
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Auch die stolzere Kunst horcht nur auf seinen Befehl. |
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Einer greift zur Kelle, der And're zum Meißel, und freudig |
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Fängt nun Jeglicher an, was er nicht endigen soll. |
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Wer als kräftiger Jüngling die luft'gen Gerüste erklommen, |
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Steigt erst herunter als Greis, doch es ersetzt ihn sein Sohn, |
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Diesen wieder sein Enkel, und als nun endlich der Letzte |
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Für die Spitze des Thurms windet den schimmernden Kranz, |
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Siehe, da kann er die Blumen auf dessen Grabe schon pflücken, |
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Welcher den Grundstein einst, gläubig vertrauend, gelegt! |
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Aber nun stehst du auch da, ein Fels, von menschlichen Händen, |
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Und verkündest der Welt, wie man das Dauernde schafft! |
Details zum Gedicht „Auf den Dom zu Sanct Stephan in Wien“
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189
1813 - 1863
Realismus
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichtes „Auf den Dom zu Sanct Stephan in Wien“ ist Christian Friedrich Hebbel. 1813 wurde Hebbel in Wesselburen, Dithmarschen geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1829 bis 1863 entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Hebbel ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 20 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 189 Worte. Die Gedichte „Winterlandschaft“, „Herbstbild“ und „Sommerlied“ sind weitere Werke des Autors Christian Friedrich Hebbel. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Auf den Dom zu Sanct Stephan in Wien“ weitere 418 Gedichte vor.
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