Ariost von Christian Friedrich Hebbel

Reizend, wie du, hat Keiner die Thorheit der Welt uns geschildert;
Ward dein Gedicht dir belohnt, ward der Verstand dir versagt.
Ihn zu verlieren, ist schlimm, so heißt es, ihn nicht zu bekommen,
Ist das einzige Glück, welches die Götter verleih'n.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.3 KB)

Details zum Gedicht „Ariost“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
41
Entstehungsjahr
1813 - 1863
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Ariost“ wurde vom deutschen Dramatiker und Lyriker Christian Friedrich Hebbel verfasst, der im 19. Jahrhundert von 1813 bis 1863 lebte. Dieser Zeitraum fällt in das späte Biedermeier und die Epoche des Realismus.

Beim ersten Lesen erweckt das Gedicht eine nachdenkliche Stimmung, es bietet eine kritische Betrachtung des Dichterberufs und der Stellung des Dichters in der Welt.

Inhaltlich bezieht sich das lyrische Ich auf einen Dichter, vermutlich den italienischen Renaissance-Dichter Ludovico Ariosto, um seine Auffassung über den Dichterberuf und dessen Beziehung zur Welt darzulegen. Im ersten Vers besitzt der Dichter die Fähigkeit, die Torheit oder Absurdität der Welt auf ansprechende Weise zu illustrieren. Im zweiten und dritten Vers wird jedoch eine deutliche Kritik geäußert: Während dem Dichter Anerkennung für sein Werk zukommt, wird ihm gleichzeitig Verstand vorenthalten. Hier wird die zweifelhafte Position des Dichters hervorgehoben, der in der Welt anerkannt ist, aber gleichzeitig vom „normalen“ gesellschaftlichen Leben abgekoppelt erscheint. Im letzten Vers schließt das Gedicht mit der Aussage, dass das einzige Glück, das die Götter gewähren, darin besteht, diesen Verstand nie erlangt zu haben.

In Bezug auf die Form handelt es sich bei diesem Gedicht um eine Vierzeiler. Die Sprache des Gedichts ist einfach und klar, aber die Aussage ist komplex und mehrdeutig. Obwohl die Worte selbst unkompliziert sind, erfordert ihre Bedeutung eine eingehende Interpretation und Überlegung. Es werden keine komplexen Metaphern oder Bildsprachen verwendet, dennoch wird durch die klare und einfache Aussage eine tiefgründige Botschaft vermittelt.

Die Aussage und das Thema des Gedichts könnten darauf hinauslaufen, eine Reflexion über die Gefahren der Selbsterkenntnis und der Erkenntnis der Welt anzudeuten. Der Dichter, der die Fähigkeit besitzt, den Zustand der Welt in seinen Werken darzustellen, erfährt dabei selbst eine Art von Verlust oder Isolation. Daher könnte das Glück, das die Götter verleihen, darin bestehen, von diesem Verlust „verschont“ zu bleiben.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Ariost“ ist Christian Friedrich Hebbel. Der Autor Christian Friedrich Hebbel wurde 1813 in Wesselburen, Dithmarschen geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1829 und 1863. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Hebbel handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 41 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 4 Versen. Der Dichter Christian Friedrich Hebbel ist auch der Autor für Gedichte wie „Zwei Wandrer“, „Und ist ein bloßer Durchgang denn mein Leben“ und „An Elise“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Ariost“ weitere 418 Gedichte vor.

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