Den Verstand in Ehren von Christian Friedrich Hebbel
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Selbst die Musik beruht zuletzt auf Zahl und Verhältniß, |
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Und du schiltst den Verstand, wenn er im Drama sich zeigt? |
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Jegliche Frage gestatt' ihm, doch keine einzige Antwort, |
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Und du erkältest dein Bild nimmer, du läuterst es nur, |
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Denn die Phantasie wird wieder und wieder sich regen, |
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Wenn er die schlummernde weckt, bis sie ihm völlig genügt. |
Details zum Gedicht „Den Verstand in Ehren“
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1813 - 1863
Realismus
Gedicht-Analyse
Der Verfasser des Gedichts „Den Verstand in Ehren“ ist der deutsche Dramatiker und Lyriker Friedrich Hebbel (1813-1863). Sein Schaffen fällt in die Zeit des Realismus und Biedermeier, einer Zeit, in der die Literatur das Bürgertum und dessen Alltag thematisiert und eine genaue gesellschaftliche Realitätsabbildung strebt.
Beim ersten Lesen macht das Gedicht einen philosophischen und reflektierenden Eindruck. Hebbels Gedicht scheint eine Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Verstand und Kreativität, insbesondere in der künstlerischen Arbeit, zu sein.
Einfach ausgedrückt argumentiert das lyrische Ich dafür, den Verstand als wesentlichen Bestandteil des kreativen Prozesses zu sehen und zu respektieren. Anstatt den Verstand als kühles, rationales Element zu kritisieren, sollte er anerkannt werden, da er eine notwendige Grundlage für die Kunst ist. In Hebbels Worten beruht selbst die Musik „auf Zahl und Verhältnis“. Das lyrische Ich argumentiert, dass der Verstand die Phantasie säubert und anregt, anstatt sie zu beschränken oder zu unterdrücken.
Formal handelt es sich bei dem Gedicht um eine einstrophige Gedichtform mit sechs Versen. Die Sprache ist komplex und bildhaft, was den reflektierten und philosophischen Charakter des Textes unterstreicht. Hebbel nutzt Worte wie „erkältest“, um den oft negativen Blick auf den Verstand auszudrücken und „läuterst“, um den positiven, reinigenden Einfluss des Verstands auf das kreative Schaffen zu veranschaulichen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hebbels Gedicht eine Aufforderung ist, den Verstand als integralen Bestandteil des Schöpfungsprozesses zu akzeptieren und zu respektieren. Es ist ein Plädoyer für das Zusammenspiel von Ratio und Kreativität in der Kunst.
Weitere Informationen
Christian Friedrich Hebbel ist der Autor des Gedichtes „Den Verstand in Ehren“. Geboren wurde Hebbel im Jahr 1813 in Wesselburen, Dithmarschen. Zwischen den Jahren 1829 und 1863 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Realismus zuordnen. Bei Hebbel handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 57 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 6 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Christian Friedrich Hebbel sind „Herbstbild“, „Sommerlied“ und „Scham“. Zum Autor des Gedichtes „Den Verstand in Ehren“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 418 Gedichte vor.
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