Auf eine Belladonna von Christian Friedrich Hebbel

Belladonna, du stehst hier mitten zwischen den Dornen,
Darum zertret' ich dich nicht, grüne und blühe nur fort!
Jene halten ja Wache und wehren dem lüsternen Kinde,
Wie es die Dolde auch lockt, wie es die Beere auch reizt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.4 KB)

Details zum Gedicht „Auf eine Belladonna“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
39
Entstehungsjahr
1813 - 1863
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Auf eine Belladonna“ stammt von dem deutschen Schriftsteller und Dramatiker Christian Friedrich Hebbel, der im 19. Jahrhundert lebte. Die zeitliche Einordnung zeigt den Einfluss der Romantik auf Hebbels Dichtung.

Der erste Eindruck des Gedichts ist von Bewunderung und Achtung vor der Schönheit und Stärke der Belladonna, einer Pflanze, die auch als tödliche Nachtschatten bekannt ist. Trotz ihrer giftigen Eigenschaften stellt das lyrische Ich sie als lebensbejahend und leuchtend dar, die inmitten von Dornen wächst und gedeiht.

Inhaltlich spricht das lyrische Ich direkt die Belladonna an und schildert seine Wahrnehmung von ihr: Sie steht mitten unter Dornen, doch der Sprecher hat nicht vor, sie zu zerstören, sondern ermutigt sie, weiter zu blühen. Die umgebenden Dornen schützen sie vor Kindern, die von ihr angezogen werden könnten, trotz ihrer gefährlichen Giftigkeit. Darin zeigt sich Respekt und Anerkennung sowie eine Art von Solidarität mit der Pflanze.

Die lyrische Aussage kann als Metapher für das menschliche Leben gesehen werden: Inmitten der Schwierigkeiten und Gefahren des Lebens muss man standhaft bleiben und weiter blühen. Gleichzeitig kann es als Warnung interpretiert werden, sich nicht zu leicht von schönen, aber potentiell gefährlichen Dingen anlocken zu lassen.

In Bezug auf Form und Sprache ist das Gedicht relativ schlicht gehalten. Es besteht aus nur einer vierzeiligen Strophe mit direkter Anrede und einfachen, klaren Aussagen. Die Sprache ist jedoch bildhaft und die Metaphorik stark. Der Kontrast zwischen der Schönheit der Belladonna und ihrer Giftigkeit, repräsentiert durch die lockenden Beeren und Dolden und die schützenden Dornen, ist ein starkes Bild, das das Gedicht prägt.

Die poetische Adressierung einer Pflanze deutet auf eine tiefe Naturverbundenheit des lyrischen Ichs hin, das in der Pflanzenwelt Symbole und Weisheiten für das menschliche Leben zu finden scheint.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Auf eine Belladonna“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Friedrich Hebbel. Im Jahr 1813 wurde Hebbel in Wesselburen, Dithmarschen geboren. Zwischen den Jahren 1829 und 1863 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Realismus zuordnen. Bei Hebbel handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 39 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe. Die Gedichte „Und ist ein bloßer Durchgang denn mein Leben“, „An Elise“ und „Gott“ sind weitere Werke des Autors Christian Friedrich Hebbel. Zum Autor des Gedichtes „Auf eine Belladonna“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 418 Gedichte vor.

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