Die Nachtigall von Christian Friedrich Hebbel

Eine Nachtigall schlug. Sie schlug entzückend und rührte
Jedes empfängliche Herz, aber sie riß sich zu schnell
Mit zu ängstlichem Schnabel ihr Blatt herunter vom Lorbeer:
Hält sie's im Wind auch fest, ist sie dafür doch verstummt!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die Nachtigall“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
37
Entstehungsjahr
1813 - 1863
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht trägt den Titel „Die Nachtigall“ und wurde von dem deutschen Dichter Christian Friedrich Hebbel verfasst. Hebbel lebte im 19. Jahrhundert und zählte zur Epoche des Realismus. Seine Werke sind allerdings oft von tiefer Melancholie und Pessimismus geprägt und lösen sich damit von der typischen Darstellung der Realität in dieser Periode.

Beim ersten Lesen des Gedichts fällt vor allem die bildstarke und emotionale Sprache auf. Die Nachtigall, die in der Lyrik häufig als Symbol für die Poesie und Kunst im Allgemeinen verwendet wird, ist hier zentraler Gegenstand. Es entsteht der Eindruck von Schönheit und Faszination, aber auch von einem gewissen Schmerz oder gar Leid.

Inhaltlich beschäftigt sich das lyrische Ich in dem Gedicht mit dem Gesang der Nachtigall. Es geht um die Schönheit und emotionale Kraft dieses Gesangs, die aber ihrerseits auch zur Zerstörung führt: Die Nachtigall singt so leidenschaftlich und gibt sich dabei so vollständig hin, dass sie ihre Stimme verliert. Die Intensität ihrer Darbietung steht dann in Kontrast zu ihrer anschließenden Stille. In dieser Gegenüberstellung könnte Hebbel auf die Kosten und Opfer aufmerksam machen, die die Vollendung der Kunst manchmal fordert.

Formal besteht das Gedicht aus einer einzigen Strophe mit vier Versen. Die Sprache ist klar und zugleich bildhaft: Begriffe wie „schlug“, „entzückend“, „empfängliches Herz“ oder „ängstlicher Schnabel“ erzeugen sehr konkrete und emotionale Bilder. Die Beschreibung des Gesangs der Nachtigall als ein „Schlagen“ ist dabei eher ungewöhnlich und könnte eine körperliche Intensität und Dringlichkeit suggerieren. Die sprachliche Gestaltung bekräftigt die im Inhalt angesprochene ambivalente Beziehung zwischen Schönheit und Zerstörung.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Die Nachtigall“ ist Christian Friedrich Hebbel. Geboren wurde Hebbel im Jahr 1813 in Wesselburen, Dithmarschen. In der Zeit von 1829 bis 1863 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Realismus zu. Hebbel ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 37 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe. Der Dichter Christian Friedrich Hebbel ist auch der Autor für Gedichte wie „Gebet“, „Glück“ und „Zwei Wandrer“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die Nachtigall“ weitere 418 Gedichte vor.

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