Alte Liebe von Richard Zoozmann

Die alte Liebe ist wieder
In meinem Herzen erwacht,
Dein Bildnis steigt zu mir nieder
In der Nacht, in der Nacht.
 
Durch meine Träume schreitest du
Verführerisch wie eh,
Doch keine Lindrung breitest du
Über mein Weh – über mein Weh.
 
Ich möchte zurück dich beschwören,
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Die du mir auf immer entflohn,
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Ich möchte noch einmal hören
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Deiner Stimme Ton.
 
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Noch einmal wortlos küssen
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Möcht ich dir Stirn und Haar,
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Dann hätt ich Ruh' um Gewissen
16 
Auf immerdar ....
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Alte Liebe“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
78
Entstehungsjahr
1863 - 1934
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das vorgelegte Gedicht mit dem Titel „Alte Liebe“ stammt von Richard Zoozmann, einem deutschen Schriftsteller und Übersetzer, der im Zeitraum von 1863 bis 1934 lebte. Diese zeitliche Einordnung ordnet das Gedicht der literarischen Epoche des Realismus zu, könnte je nach genauer Entstehungszeit aber auch Überschneidungen mit dem Naturalismus aufweisen.

Beim ersten Eindruck ist das Gedicht geprägt von einer melancholischen und sehnsüchtigen Stimmung. Die Form ergibt sich aus vier Strophen mit je vier Versen, was eine klassische, geregelte Form darstellt.

Inhaltlich handelt es von einer alten, wiedererweckten Liebe, welche das lyrische Ich in seinen Träumen und Gedanken verfolgt. Es berichtet von der Präsenz des geliebten Menschen in seinen Träumen („Dein Bildnis steigt zu mir nieder / In der Nacht, in der Nacht.“), der jedoch keine Linderung für sein Leid bringt („Doch keine Lindrung breitest du / Über mein Weh – über mein Weh.“). Man spürt eine tiefe Sehnsucht des lyrischen Ichs nach der verlorenen Liebe, dem Wunsch, die Stimme der geliebten Person wieder zu hören und sie noch einmal zu berühren („Ich möchte noch einmal hören / Deiner Stimme Ton. / Noch einmal wortlos küssen / Möcht ich dir Stirn und Haar,“). Es drückt den Anschein aus, dass die Erfüllung dieser Sehnsucht, dem lyrischen Ich Ruhe und Frieden bringen würde („Dann hätt ich Ruh' um Gewissen / Auf immerdar ....“).

Die Sprache ist emotional geprägt, bildreich und direkt. Das lyrische Ich spricht den Leser nicht direkt an, sondern ist in einen inneren Monolog vertieft, der von tiefer Sehnsucht und Trauer um die verlorene Liebe zeugt. Der regelmäßige Aufbau und die direkte, anschauliche Sprache tragen zur nachvollziehbaren Emotionalität des Gedichtes bei. Insgesamt wird die Thematik der unerfüllten, wiederauflebenden Liebe auf intensive Weise dargestellt und transportiert Schmerz, Sehnsucht und Melancholie.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Alte Liebe“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Richard Zoozmann. Zoozmann wurde im Jahr 1863 in Berlin geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1879 und 1934. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit oder Exilliteratur zu. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 78 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Richard Zoozmann sind „Der Schuhflicker“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Alte Liebe“ keine weiteren Gedichte vor.

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