Das Glück von Richard Zoozmann

Es huscht das Glück von Tür zu Tür,
Klopft zaghaft an: - wer öffnet mir?
 
Der Frohe lärmt im frohen Kreis
Und hört nicht, wie es klopft so leis.
 
Der Trübe seufzt: Ich laß nicht ein,
Nur neue Trübsal wird es sein.
 
Der Reiche wähnt, es pocht die Not,
Der Kranke bangt, es sei der Tod.
 
Schon will das Glück enteilen sacht;
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Denn nirgends wird ihm aufgemacht.
 
11 
Der Dümmste öffnet just die Tür
12 
Da lacht das Glück: "Ich bleib bei dir!"
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Das Glück“

Anzahl Strophen
6
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
81
Entstehungsjahr
1863 - 1934
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Das Glück“ stammt von Richard Zoozmann, einem deutschen Dichter und Schriftsteller des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Aufgrund der Lebensdaten des Autors kann das Gedicht in die Epoche des Realismus oder der Moderne eingeordnet werden.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht nachdenklich und hat eine traurige, melancholische Stimmung. Es spricht das Thema Glück an und untersucht, wie Menschen auf dessen Ankunft reagieren.

Der Inhalt lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: Das Glück wird hier personifiziert und wird als etwas dargestellt, das von Tür zu Tür huscht und sich bei Menschen anmeldet. Die verschiedenen Menschen hören nicht auf das Glück, lassen es nicht herein oder fürchten, dass es etwas Negatives bedeutet. Schlussendlich öffnet nur der 'Dümmste' die Tür und das Glück entscheidet sich, bei ihm zu bleiben.

Das lyrische Ich möchte hier möglicherweise aufzeigen, dass das Glück oft übersehen wird oder dass Menschen zu voreingenommen oder abgelenkt sind, um es zu bemerken. Es deutet an, dass möglicherweise diejenigen, die am wenigsten voreingenommen sind (hier als 'der Dümmste' bezeichnet), am ehesten in der Lage sind, das Glück zu akzeptieren und es in ihr Leben zu lassen.

Das Gedicht besteht aus sechs Strophen mit je zwei Versen. Die Form ist einfach und geradlinig und die Sprache ist klar und unkompliziert, was ermöglicht, dass die Message dahinter deutlich hervortritt. Die Wiederholung des Klopfs des Glücks an die Tür betont das Hauptthema des Gedichts und schafft gleichzeitig eine gewisse Dramatik.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Das Glück“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Richard Zoozmann. 1863 wurde Zoozmann in Berlin geboren. Im Zeitraum zwischen 1879 und 1934 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit oder Exilliteratur zuordnen. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 6 Strophen und umfasst dabei 81 Worte. Die Gedichte „Heil dem Maien!“, „Alte Liebe“ und „Alte Romanze“ sind weitere Werke des Autors Richard Zoozmann. Zum Autor des Gedichtes „Das Glück“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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