Weg von Theodor Däubler
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Mit dem Monde will ich wandeln: |
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Schlangenwege über Berge |
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Führen Träume, bringen Schritte |
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Durch den Wald dem Monde zu. |
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Durch Zypressen staunt er plötzlich, |
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Daß ich ihm entgegengeh, |
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Aus dem Ölbaum blaut er lächelnd, |
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Wenn mich's friedlich talwärts zieht. |
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Schlangenwege durch die Wälder |
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Bringen mich zum Silbersee: |
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Nur ein Nachen auf dem Wasser, |
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Heilig oben unser Mond. |
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Schlangenwege durch die Wälder |
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Führen mich zu einem Berg. |
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Oben steht der Mond und wartet, |
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Und ich steige leicht empor. |
Details zum Gedicht „Weg“
Theodor Däubler
4
16
77
1876 - 1934
Naturalismus,
Moderne,
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Weg“ wurde von Theodor Däubler geschrieben, einem deutschen Dichter und Schriftsteller, der von 1876 bis 1934 lebte. Das bedeutet, dass es sich um ein Werk aus der späten Phase der Moderne handelt.
Auf den ersten Blick handelt das Gedicht von einer nächtlichen Wanderung, die in enger Verbindung zu den natürlichen Elementen steht. Die Betonung liegt auf dem Bild des Mondes, wodurch eine mystische Atmosphäre geschaffen wird.
Inhaltlich schildert das lyrische Ich eine nächtliche Wanderung, bei der es seine Aktivitäten auf den Zyklus des Mondes abstimmt. Es wandert über Schlangenwege durch den Wald und über Berge. Der Mond wird dabei als ständiger Begleiter präsentiert, der ihm den Weg leuchtet. Dieser Weg führt durch Zypressen, bei denen der Mond „staunt“, und aus einem Olivenbaum, bei dem der Mond „lächelt“. Die Reise endet an einem Silbersee, wo der Mond heilig über ihnen scheint. In der letzten Strophe ist das lyrische Ich auf einem Berg und der Mond wartet oben auf ihn.
Das lyrische Ich nutzt die Wanderung als Metapher für den eigenen Lebensweg, der von ständigen Veränderungen, Höhen und Tiefen geprägt ist. Der Mond stellt hierbei ein festes Element oder eine Art Wegweiser in diesem ständig wechselnden Prozess dar. Seine endgültige Ankunft auf dem Berg kann als spirituelles Erwachen oder die Erreichung von Weisheit gedeutet werden.
In Bezug auf Form und Sprache besteht dieses Gedicht aus vier Strophen mit je vier Versen. Die Struktur ist klar und unkompliziert, was die vordergründige Schlichtheit und Klarheit der Botschaft unterstreicht. Der Sprachgebrauch ist allerdings metaphorisch und bildhaft, was die Leser zur tiefgründigen Interpretation der Botschaft auffordert. Die Wiederholung des Begriffs „Schlangenwege“ verstärkt die Herausforderungen und Schwierigkeiten, die das lyrische Ich auf seinem Weg ertragen muss. Auch die wiederkehrende Referenz zum Mond unterstreicht dessen Rolle als konstante Präsenz und Wegweiser auf diesem Weg.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Weg“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Theodor Däubler. 1876 wurde Däubler in Triest geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1892 bis 1934 entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit oder Exilliteratur zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 77 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Theodor Däubler ist auch der Autor für Gedichte wie „Die Droschke“, „Die Buche“ und „Die Glanzperle“. Zum Autor des Gedichtes „Weg“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 11 Gedichte vor.
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Zum Autor Theodor Däubler sind auf abi-pur.de 11 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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