An Ufern des Rheins von Alfred Mombert

An Ufern des Rheins auf weißen Rossen
Sprengen wir, Freunde!
Sie schleudern die Mähnen,
Sie wiehern auf zum Morgenstern!
 
Wir sind schön gekränzt mit Erde-Freuden
Und trunken wunderbar des Sieger-Weins
Es sind Wogen-Rosse! die weißen Rosse!
Da sprengen sie uns in die Fluten des Rheins!
 
Wir sind jung, im Feuer zeugerisch,
10 
Welten nahe - Erde fern
11 
Es sind Äther-Rosse! die weißen Rosse!
12 
Da sprengen sie uns auf zum Morgenstern!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „An Ufern des Rheins“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
69
Entstehungsjahr
1872 - 1942
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Alfred Mombert, ein deutscher Dichter der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Damit lässt sich das Gedicht zeitlich in die Epoche des Expressionismus einordnen, einer Strömung, die zwischen 1910 und 1920 ihren Höhepunkt hatte.

Auf den ersten Blick erzeugt das Gedicht ein Bild lebhafter Bewegung und jugendlicher Energie. Es handelt von einer Gruppe von Freunden, die auf weißen Rössern entlang des Rheinufers reiten. Ihr Aufbruch erfolgt offensichtlich in den frühen Morgenstunden, was durch die wiederholte Erwähnung des „Morgensterns“ unterstrichen wird. Insgesamt scheint das lyrische Ich von einem Gefühl der Lebensfreude und Aufbruchsstimmung erfüllt zu sein.

Die Aussage des lyrischen Ichs ist einerseits Repräsentant für eine Gruppe junger Menschen, die in ihrer Jugend und Lebenslust das Leben voll und ganz auskosten wollen. Sie sind „schön gekränzt mit Erde-Freuden“ und „trunken wunderbar des Sieger-Weins“. Es ist nicht nur ein fröhliches, sondern auch ein jugendlich-übermütiges, ja fast rebellisches Bild, das hier entworfen wird. Mit den wiederholten Ausrufen „Es sind Wogen-Rosse! die weißen Rosse!“ und „Es sind Äther-Rosse! die weißen Rosse!“ wird die Unbändigkeit und Stärke der Pferde, auf denen sie reiten, betont.

Hinsichtlich der Form lässt sich feststellen, dass das Gedicht aus drei Strophen besteht, die jeweils aus vier Versen bestehen. Die Verse sind durchgereimt, was dem Gedicht einen rhythmischen, vorwärtsdrängenden Charakter verleiht. Auch die Sprache ist auffällig bildhaft und emotional aufgeladen, voller Metaphern und starken Farben. Hier zeigt sich die typische Expressionistische Sprache, die auf eine direkte, unmittelbare Ausdruckskraft zielt. Die wiederholte Verwendung des Wortes „weiß“ in Verbindung mit den „Rössern“ könnte reine, unverdorbene Lebenslust symbolisieren, während die wiederholte Erwähnung des „Morgensterns“ möglicherweise auf neue Anfänge und Hoffnungen hinweist.

Zusammenfassend beschreibt dieses Gedicht einen Zustand jugendlichen Übermuts und sehnsüchtiger Aufbruchsstimmung. Es spiegelt das Lebensgefühl einer Generation wider, die, ähnlich wie die Pferde, die sie reiten, voller Energie und Tatendrang ist und sich von den erdrückenden Normen und Konventionen der Gesellschaft befreien will. Es ist gleichzeitig eine Meditation über das vergehende, aber auch das anbrechende Leben.

Weitere Informationen

Das Gedicht „An Ufern des Rheins“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Alfred Mombert. Der Autor Alfred Mombert wurde 1872 in Karlsruhe geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1888 und 1942. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit oder Exilliteratur zu. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das vorliegende Gedicht umfasst 69 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere Werke des Dichters Alfred Mombert sind „Der Mond betrat“, „Ich lag auf dem Meer“ und „Ich tat große Dinge“. Zum Autor des Gedichtes „An Ufern des Rheins“ haben wir auf abi-pur.de weitere 18 Gedichte veröffentlicht.

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