Am Saume von Alfred Mombert

Am Saume eines fruchtbewachsenen Berges,
Felsig in die Klarheit tauchte der Gipfel,
Stand ich im Zwiegespräch mit einem Weibe.
Die starken Schultern glänzten in der Dämmerung,
Es ruhte hoheitvoll der nackte Leib.
Wir blickten redend, sinnend in die Landschaft
Über reiche Wiesen, violette Ströme,
Bäume dunkelten am Himmel,
Leise brausend sprach fernher ein Meer.
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Manchmal schritten Gestalten:
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Erzengel, in großem Abend
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An uns vorüber: grüßten:
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Und wünschten uns und unsern Kindern Heil.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Am Saume“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
13
Anzahl Wörter
72
Entstehungsjahr
1872 - 1942
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das vorgegebene Gedicht trägt den Titel „Am Saume“ und stammt aus der Feder von Alfred Mombert, der im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert lebte. Daher lässt sich das Werk stilistisch in die Epoche der Neuromantik einordnen, da Mombert aufgrund seiner Tätigkeit im belletristischen Kontext zu den Vertretern dieser Literaturbewegung zählt.

Beim ersten Lesen des Gedichts fällt die ruhige und fast schon verträumte Atmosphäre auf, die durch die detaillierte Landschaftsbeschreibung hervorgerufen wird. Die Szenerie wird auf sehr malerische Weise präsentiert und erinnert an ein idyllisches Gemälde.

Das Gedicht handelt von einer Begegnung des lyrischen Ichs mit einer Frau am Fuße eines fruchtbaren Berges. Die beiden stehen im Dialog miteinander und nehmen dabei die umliegende Landschaft bewusst wahr. Die beeindruckende Schönheit der Natur mit ihren Wiesen, Flüssen, Bäumen und dem fernen Meer wird eindrucksvoll geschildert. Darüber hinaus werden mysteriöse Gestalten wie Erzengel genannt, die vorbeiziehen, grüßen und den Anwesenden und ihren Kindern Wohlwollen wünschen. Diese Elemente könnten eine gewisse Spiritualität oder Mystik hervorrufen. Tiefgründige Betrachtungen der Welt und zwischenmenschliche Beziehungen könnten demnach die Hauptthemen des Gedichts sein.

Sprachlich und formal zeichnet sich das Gedicht durch seine bildhafte und ausdrucksstarke Sprache aus. Im Hinblick auf die Form lässt sich feststellen, dass es sich um eine freie, ungezwungene Dichtungsform handelt, die auch die Inhalte der romantischen Epoche transportiert – die Feier der Natur und die Anerkennung der menschlichen Gefühle und Intuitionen als gültige Erkenntnisquellen. Die Anwendung von Metaphern, Personifikationen und die genau gezeichneten Landschaftsbilder tragen zu dem ästhetischen Reiz des Gedichts bei und machen es zu einem charakteristischen Werk der Neuromantik.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Am Saume“ ist Alfred Mombert. Der Autor Alfred Mombert wurde 1872 in Karlsruhe geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1888 und 1942. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit oder Exilliteratur zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 72 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 13 Versen mit nur einer Strophe. Weitere Werke des Dichters Alfred Mombert sind „An Ufern des Rheins“, „Ich hörte den Wind“ und „Bevor ich“. Zum Autor des Gedichtes „Am Saume“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 18 Gedichte vor.

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