Ich tat große Dinge von Alfred Mombert

Ich tat große Dinge,
Und gab dem Saturn wundervolle Ringe.
Aber da sah ich dann alles von selber geschehen,
Nichts mehr warten und stehen,
Mein Geist geriet in Zwang,
Hinein in fürchterlichen Zusammenhang,
Daß ich wahnsinnig in einer Kette rang.
Seit der Zeit schaff' ich nichts Neues mehr.
Sonne und Mond sind mein einziger Verkehr.
10 
Vielleicht noch das Feuer, vielleicht noch das Meer.
11 
Weite Stillen
12 
Überwölben meinen Willen.
13 
Unsichtbare Geigen
14 
Bereden mich, zu schweigen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Ich tat große Dinge“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
74
Entstehungsjahr
1872 - 1942
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht heißt „Ich tat große Dinge“ und stammt vom deutschen Schriftsteller und Dichter Alfred Mombert, der von 1872 bis 1942 lebte. Dieser Zeitraum umfasst das Ende des 19. Jahrhunderts und erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, eine Zeit großer gesellschaftlicher und kultureller Veränderungen.

Der erste Eindruck des Gedichts ist überraschend und provokativ. Es ist klar, dass das lyrische Ich große Errungenschaften erzielt hat, aber es wird auch von innen heraus konfrontiert und herausgefordert.

Inhaltlich beginnt das Gedicht mit einem Bild starken Selbstbewusstseins und Macht - das lyrische Ich behauptet große Taten vollbracht zu haben und sogar den Planeten Saturn beeinflusst zu haben. Aber bald nimmt die Geschichte eine dramatische Wendung - alles geschieht automatisch und das lyrische Ich fühlt sich in eine schreckliche Situation verwickelt und wird von seinem eigenen Geist in den Wahnsinn getrieben. Seit dieser Zeit hat das lyrische Ich nichts Neues mehr geschaffen, seine Welt hat sich auf die Sonne und den Mond reduziert, vielleicht auch auf das Feuer und das Meer. Sein Wille wird von der Weite der Stille überdacht und unsichtbare Geigen überzeugen das lyrische Ich zum Schweigen.

Die Form des Gedichts ist eine freie Strophenform mit 14 Versen, die ohne festes Reimschema oder Versmaß dargestellt werden. Die Wortwahl ist einfach, aber kraftvoll mit beeindruckenden Metaphern und Bildern.

Die Sprache des Gedichts ist klar und prägnant, aber sie trägt auch eine gewisse Dramatik in sich. Momberts Sprache ist lyrisch und einfühlsam, aber sie beinhaltet auch eine Herstellung von Konflikten und Infragestellungen.

Zusammenfassend könnte man sagen, dass Mombert in „Ich tat große Dinge“ die Erfahrung eines mächtigen lyrischen Ichs exploriert, das mit dem eigenen Geist und dem Universum ringt. Es ist eine schmerzhafte Introspektion und Selbstzweifel, die durch kraftvolle Bilder und Metaphern zum Ausdruck gebracht wird. Dieses Gedicht ist ein starkes Beispiel für Momberts poetische Fähigkeiten und seine Fähigkeit, universelle menschliche Erfahrungen in Worte zu fassen.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Ich tat große Dinge“ ist Alfred Mombert. Geboren wurde Mombert im Jahr 1872 in Karlsruhe. Zwischen den Jahren 1888 und 1942 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit oder Exilliteratur zuordnen. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 74 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 14 Versen. Weitere Werke des Dichters Alfred Mombert sind „Zwischen zwei dunklen Wogen“, „Da spülst du bunte Muscheln“ und „Im Mondlicht“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Ich tat große Dinge“ weitere 18 Gedichte vor.

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