Elysium von Johann Georg Fischer

Und ist's mit dieser Welt herum,
Und komm' ich ins Elysium,
Meiner Ahne Haus muß mit hinein,
Sonst mag ich nicht darinnen sein.
Hinter dem Hause muß am Hag
Die Sonne lagern den langen Tag,
Daß golden durch der Blätter Lucken
Wie Engelsbacken die Kürbis gucken,
Daß die Nachbarn wieder herüberschaun,
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Die Arme aufgestemmt am Zaun,
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Wie sie am Sonntag aus den Pfeifen
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Lassen die blauen Wolken schweifen;
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Lustige Mägde ziehn am Haus
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In weißer Schürze den Weg hinaus;
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Und draußen schütteln am Gartensaum
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Wir Buben den frühsten Birnenbaum.
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So sei es im Elysium,
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Sonst scheer ich mich den Teufel drum.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Elysium“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
18
Anzahl Wörter
101
Entstehungsjahr
1816 - 1897
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Elysium“ wurde von Johann Georg Fischer verfasst, einem deutschen Dichter und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Dabei lässt sich das Gedicht zeitlich in die Epoche des Realismus einordnen.

Auf den ersten Blick erweckt das Gedicht den Eindruck von tiefer Sehnsucht und emotionaler Verbindung zur Heimat und der eigenen Vergangenheit. Es drückt eine tiefe Verbundenheit des lyrischen Ichs zu seiner Herkunft und seiner Umgebung aus.

Das lyrische Ich spricht in diesem Gedicht seine Vorstellung vom Paradies, dem Elysium, aus. Es stellt klar, dass es nur dann ins Paradies möchte, wenn es seine vertraute Heimat, insbesondere das Haus seiner Ahnen, dort wiederfinden würde. Durch die detaillierte Beschreibung des Hauses und der idealisierten Umgebung, in der es sich befindet, wird deutlich, wie stark die Bindung und die Liebe des lyrischen Ichs zu seiner Heimat und seiner Vergangenheit ist. Es sehnt sich nach der Vertrautheit und Einfachheit der Kindheit und Jugend zurück. Darüber hinaus ist das Gedicht auch eine Klage über den Verlust dieser Zeiten.

In Bezug auf die Form des Gedichts handelt es sich um ein einstrophiges Gedicht mit 18 Versen. Die Versform ist nicht streng, sondern variiert in ihrer Gestaltung. Der Reim folgt keiner strengen Regelmäßigkeit, es gibt sowohl Kreuz- als auch Paarreime. Die Reime sind jedoch immer vollständig.

Die Sprache, die Fischer verwendet, ist lebendig und bildhaft. Er nutzt sie, um ein eindrückliches Bild seiner Vorstellung vom Paradies zu zeichnen. Die Ausdrucksweise ist dabei einfach und verständlich und lässt eine starke emotionale Bindung des lyrischen Ichs zur geschilderten Umgebung und den darin vorkommenden Szenen erkennen. Es sind viele konkrete Bilder und Szenerien enthalten, die den Leser zum Teil humorvoll und volkstümlich an den Erinnerungen des lyrischen Ichs teilhaben lassen.

Insgesamt ist das Gedicht „Elysium“ von Johann Georg Fischer sowohl ein poetischer Ausdruck von Heimatverbundenheit und Sehnsucht nach vergangenen Zeiten als auch eine humorvoll-ironische Auseinandersetzung mit dem Konzept des Paradieses. Die detaillierten Beschreibungen und die bildhafte Sprache involvieren den Leser stark in die Emotionen und Vorstellungen des lyrischen Ichs.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Elysium“ ist Johann Georg Fischer. 1816 wurde Fischer in Süßen geboren. Zwischen den Jahren 1832 und 1897 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 101 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 18 Versen. Weitere Werke des Dichters Johann Georg Fischer sind „Nur Einen Mann aus Millionen“, „Geweihte Stätte“ und „Es war im frühen Morgenlicht“. Zum Autor des Gedichtes „Elysium“ haben wir auf abi-pur.de weitere 19 Gedichte veröffentlicht.

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