Treues Gebet von Johann Georg Fischer

Vor Tagesfrühe
Bin ich erwacht,
Noch glüht die Schläfe
Vom Weh der Nacht.
 
Gebetet hab' ich,
Du Mann, für dich,
Der du so treulos
Verlassen mich,
 
Für dein Knäblein, das ja
10 
Nicht mir gehört,
11 
Daß es nicht falsch
12 
Wie sein Vater schwört,
 
13 
Daß es so schön sei
14 
Dereinst wie du,
15 
Aber so treu
16 
Wie ich dazu.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Treues Gebet“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
56
Entstehungsjahr
1816 - 1897
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts „Treues Gebet“ ist Johann Georg Fischer, ein deutscher Dichter, der von 1816 bis 1897 lebte. Dieses Gedicht fällt somit in die Zeit des 19. Jahrhunderts und könnte damit der Epoche des Biedermeier oder Realismus zuzuordnen sein.

Auf den ersten Blick vermittelt das Gedicht einen melancholischen, emotionalen Eindruck. Es scheint von Verlust, Schmerz und Sehnsucht geprägt zu sein.

Das lyrische Ich wacht bereits vor Tagesanbruch auf, geplagt von der Pein der vergangenen Nacht. Es wurde offenbar von ihrem Geliebten verlassen und fühlt sich betrogen. Trotz dieses Schmerzes betet das lyrische Ich für diesen Mann und das Kind, das dieser Mann gezeugt hat. Es betet darum, dass das Kind das Gute seines Vaters erbt, aber auch die Treue, die das lyrische Ich selbst mitbringt.

In seiner Aussage geht das Gedicht auf tiefste menschliche Emotionen ein. Trotz des erlittenen Unrechts ist das lyrische Ich fähig, die Liebe zu dem Mann und das Kind aufrechtzuerhalten und Wünsche für ihr Wohlergehen zu hegen. Es zeigt damit eine enorme Liebesfähigkeit und Größe.

Das Gedicht ist in vier Strophen unterteilt, jede davon beinhaltet vier Verse nach einem gleichmäßigen Schema. Die Sprache ist einfach und dennoch tiefgründig. Es wird Reim verwendet, was dem Gedicht eine wohlklingende Struktur verleiht und gleichzeitig den emotionalen Gehalt hervorhebt. Die persönliche Anrede in der 2. Strophe zieht die Leser*innen direkt in die Emotionen des lyrischen Ichs und lässt sie mitfühlen. Die Art und Weise, wie das lyrische Ich über erlittenes Unrecht spricht und zugleich Liebe und Treue ausdrückt, spricht von tiefgreifender Menschlichkeit und emotionaler Tiefe.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Treues Gebet“ ist Johann Georg Fischer. Im Jahr 1816 wurde Fischer in Süßen geboren. In der Zeit von 1832 bis 1897 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 56 Worte. Johann Georg Fischer ist auch der Autor für Gedichte wie „Vor einer Knospe“, „Elysium“ und „Weißdornbüschlein“. Zum Autor des Gedichtes „Treues Gebet“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 19 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Johann Georg Fischer

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Johann Georg Fischer und seinem Gedicht „Treues Gebet“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors Johann Georg Fischer (Infos zum Autor)

Zum Autor Johann Georg Fischer sind auf abi-pur.de 19 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.