Wenig große Lieder bleiben von Friedrich von Bodenstedt

Wenig große Lieder bleiben,
Mag ihr Ruhm auch stolzer sein;
Doch die kleinen Sprüche schreiben
Sich ins Herz des Volkes ein;
Schlagen Wurzel, treiben Blüte,
Tragen Frucht und wirken fort:
Wunder wirkt oft im Gemüte
Ein geweihtes Dichterwort.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Wenig große Lieder bleiben“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
38
Entstehungsjahr
1819 - 1892
Epoche
Romantik,
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Wenig große Lieder bleiben“ wurde von Friedrich von Bodenstedt geschrieben, einem deutschen Schriftsteller und Übersetzer, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebte.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht als ein Lob auf die Schönheit und Ausdruckskraft „kleinerer“ Poesie und die Wirkung, die sie auf das Volksbewusstsein hat.

Inhaltlich spricht das lyrische Ich über den vergänglichen Ruhm großer Lieder, deren Einfluss und Bekanntheit zwar beträchtlich sein können, aber nicht immer von Dauer sind. Im Gegensatz dazu hebt es die stille, dauerhafte Wirkung kleiner Sprüche hervor, die sich ins Herz des Volkes schreiben, Wurzeln schlagen und Blüten treiben. Das heißt, sie prägen das Denken und Fühlen der Menschen nachhaltiger, da sie in ihrer Einfachheit und Klarheit oft leichter verständlich waren und deshalb leichter im kollektiven Bewusstsein verankert werden konnten. Mit „Ein geweihtes Dichterwort“ bezieht sich das lyrische Ich auf die Macht des Wortes und seine Fähigkeit, im Inneren des Individuums zu wirken und Veränderungen anzustoßen.

Formal besteht das Gedicht aus acht Versen in einer einzigen Strophe. Die einfachen, klaren Worte und der gereimte Vers lassen eine leichte Lesbarkeit zu und unterstreichen die Essenz der Gedichtbotschaft. Die Sprache ist metaphorisch und bildhaft, aber nicht übermäßig kompliziert, was auf den Inhalt des Gedichts selbst hinweist: Es sind oft die einfacheren Worte, die eine tiefere und nachhaltigere Wirkung hinterlassen.

Das Gedicht von Bodenstedt betont damit die Zugänglichkeit und den Wert von „kleiner“ Poesie und ihren anhaltenden Einfluss und Wirkung auf das kollektive Bewusstsein gegenüber „großen“ Liedern und ihrer vergänglichen Popularität. Es ist eine Hommage an die Poesie selbst und ihre einzigartige Fähigkeit, das menschliche Herz und Denken zu beeinflussen.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Wenig große Lieder bleiben“ ist Friedrich von Bodenstedt. Im Jahr 1819 wurde Bodenstedt in Peine geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1835 und 1892. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 38 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe. Weitere Werke des Dichters Friedrich von Bodenstedt sind „Oft sinn ich hin und wieder“, „Wenn der Frühling auf die Berge steigt“ und „Im Garten klagt die Nachtigall“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Wenig große Lieder bleiben“ weitere 21 Gedichte vor.

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