Leben von Georg Busse-Palma

Leben, wie ich's wend' und wäge,
Immer bleibt der alte Schluß:
Lieber deine härtsten Schläge
Als des Todes weichsten Kuß.
 
Jedem läßt du Sterne funkeln,
Diesem hell und jenem bleich.
Nur das Grab ist stets im Dunkeln,
Siegern und Besiegten gleich!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Leben“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
41
Entstehungsjahr
1876 - 1915
Epoche
Naturalismus,
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht stammt von Georg Busse-Palma, einem deutschen Schriftsteller, der in der Zeit um den Beginn des 20. Jahrhunderts lebte und wirkte. Sein Leben endete bereits kurze Zeit nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs, was möglicherweise einen Einfluss auf den Inhalt und die Stimmung dieses Gedichts hatte.

Auf den ersten Blick wirkt es düster, doch gleichzeitig auch eindringlich und entschlossen. Dies wird durch den starken Kontrast zwischen Leben und Tod sowie durch die offene Konfrontation mit schweren Schicksalsschlägen verdeutlicht.

Inhaltlich thematisiert das lyrische Ich die Auseinandersetzung mit dem Leben und dem Tod. In der ersten Strophe reflektiert das lyrische Ich über das Leben, wobei es klarstellt, dass es trotz aller Schwierigkeiten das Leben vorzieht – selbst die härtesten Schläge des Lebens sind eher zu ertragen als der Tod. In der zweiten Strophe erfolgt eine Betrachtung des Todes, der allen – Gewinnern und Verlierern gleichermaßen – nur Dunkelheit bietet. Die Sterne, die für das Leben funkelnd erstrahlen – für die einen heller, für andere blasser – erlöschen im Grab.

Die Aussagen des lyrischen Ichs deuten auf eine Existenzangst hin, allerdings nicht vor dem Leben und seinen möglichen Schrecken, sondern vor dem Tod. Es ist ein Aufruf, das Leben in all seinen Facetten wertzuschätzen und zu akzeptieren, denn selbst in schwierigen Zeiten stellt es immer noch eine hellere Alternative zum Tod dar.

Das Gedicht, bestehend aus zwei Vierzeilern, entspricht formsprachlich einem klassischen Reimschema (Kreuzreim). Die große Sorgfalt in der Wortwahl und die klare, präzise Sprache zeigen die Dichtkunst des Autors. Die starke Kontrastbildung zwischen Leben und Tod sowie das häufige Spiel mit Licht und Dunkelheit verstärken die eindringliche Botschaft des Gedichts und sorgen für eine tiefe emotionale Wirkung beim Leser.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Leben“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Georg Busse-Palma. Busse-Palma wurde im Jahr 1876 in Lindenstadt bei Birnbaum/Posen geboren. In der Zeit von 1892 bis 1915 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Naturalismus, Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 41 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Die Gedichte „Meine Pfleglinge“, „Erloschen“ und „Unnütz“ sind weitere Werke des Autors Georg Busse-Palma. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Leben“ keine weiteren Gedichte vor.

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