7. Februar von Leopold Schefer
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Geh fleißig um mit deinen Kindern! habe |
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Sie Tag und Nacht um dich, und liebe sie, |
3 |
Und laß dich lieben einzig-schöne Jahre; |
4 |
Denn nur den engen Traum der Kindheit sind |
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Sie dein, nicht länger! Mit der Jugend schon |
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Durchschleicht sie Vieles bald – was du nicht bist, |
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Und lockt sie Mancherlei – was du nicht hast, |
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Erfahren sie von einer alten Welt, |
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Die ihren Geist erfüllt; die Zukunft schwebt |
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Nun ihnen vor. So geht die Gegenwart |
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Verloren. Mit dem Wandertäschchen dann |
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Voll Nöthigkeiten zieht der Knabe fort. |
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Du siehst ihm weinend nach, bis er verschwindet, |
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Und nimmer wird er wieder dein! Er kehrt |
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Zurück, er liebt, er wählt der Jungfrau’n eine, |
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Er lebt! Sie leben, Andre leben auf |
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Aus ihm – du hast nun einen Mann an ihm, |
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Hast einen Menschen – aber mehr kein Kind! |
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Die Tochter bringt vermählt dir ihre Kinder |
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Aus Freude gern noch manchmal in dein Haus! |
21 |
Du hast die Mutter – aber mehr kein Kind. – |
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Geh fleißig um mit deinen Kindern! habe |
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Sie Tag und Nacht um dich, und liebe sie, |
24 |
Und laß dich lieben einzig-schöne Jahre! |
Details zum Gedicht „7. Februar“
Leopold Schefer
1
24
178
vor 1834
Romantik,
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „7. Februar“ von Leopold Schefer drückt die Wichtigkeit der Beziehung zwischen Eltern und Kindern aus und wie schnell die Zeit vergeht. Der Autor beginnt das Gedicht mit einem Aufruf an die Eltern, sich um ihre Kinder zu kümmern und sie zu lieben, während sie noch in der engen Welt ihrer Kindheit leben. Denn bald werden die Kinder erwachsen und beginnen, ihre eigene Welt zu entdecken, die oft anders ist als die Welt der Eltern. Die Zukunft scheint dann vor ihnen zu liegen und sie verlieren oft den Blick auf die Gegenwart. Der Autor betont, dass die Kindheit nur ein enger Traum ist, der nicht lange anhält.
Schefer beschreibt, wie schnell die Kinder erwachsen werden und die Gegenwart vorbeizieht. Der Junge wird erwachsen und verliebt sich, er wählt eine Frau und gründet eine eigene Familie, aus der wiederum Kinder hervorgehen werden. Der Autor betont, dass, wenn das Kind einmal erwachsen ist, es sich verändert und nicht mehr dasselbe ist wie zuvor. Die Eltern haben dann einen Mann oder eine Frau an ihrer Seite, aber kein Kind mehr. Die Tochter mag noch Kinder haben, aber sie ist auch schon eine Mutter, keine Tochter mehr.
Der Autor fordert die Eltern auf, die Zeit mit ihren Kindern zu genießen und sich bewusst zu machen, wie schnell die Zeit vergeht. Er ermutigt dazu, die Kinder zu lieben und geliebt zu werden, solange sie noch in der Kindheit sind, um sich gemeinsam an den Erinnerungen zu erfreuen. Es ist ein Aufruf, das Leben im Hier und Jetzt zu leben und die Zeit mit den Kindern zu schätzen.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „7. Februar“ ist Leopold Schefer. 1784 wurde Schefer in Muskau geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1834. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 178 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 24 Versen. Weitere Werke des Dichters Leopold Schefer sind „Heimkehr in die Jugend“, „Geh fleißig um“ und „Bis ans Ende“. Zum Autor des Gedichtes „7. Februar“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.
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