Der Zauberschild von Leopold Schefer

Du hast Dich still zur Ruh gemacht
Am frühen hellen Tage;
Treu halt' ich nächtlich bei Dir Wacht
Mit nimmermüder Klage.
 
Viel Geister kommen da zum Graus
In Schreckgestalt geschlichen,
Ich spreche Deinen Namen aus –
Da sind sie flugs entwichen!
 
Die ganze einst so liebe Welt
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Ist mir zur Ruh gegangen;
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Nichts ist, was mir das Herz noch hält,
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Nichts reizt mehr mein Verlangen.
 
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Der Schmerz um Dich ist mir der Schild,
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All' andrem Leib zu wehren!
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Dein Bild darauf, dein glänzend Bild
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Braucht alle meine Zähren.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Der Zauberschild“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
88
Entstehungsjahr
1784 - 1862
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Zauberschild“ wurde vom deutschen Dichter Leopold Schefer (* 1784, † 1862) verfasst, der zur Zeit des Biedermeier und des Vormärz literarisch aktiv war.

Beim ersten Eindruck scheint das Gedicht eine traurige und melancholische Atmosphäre zu haben. Es erweckt Gefühle der Einsamkeit, des Verlusts und der Sehnsucht beim Leser und behandelt Themen wie Melancholie und innere Kämpfe.

Der Inhalt des Gedichts konzentriert sich auf die Gefühle des lyrischen Ichs nach dem Verlust einer nahestehenden Person. Diese Person hat sich „still zur Ruh gemacht“, was metaphorisch auf ihren Tod hinweisen könnte. Das lyrische Ich bleibt wach und klagt, während es bei der nun ruhenden Person Wache hält. Es ist von bedrohlichen Geistern umgeben, die verschwinden, sobald es den Namen der verstorbenen Person ausspricht. Das lyrische Ich fühlt sich von der Welt entfremdet und hat kein Verlangen mehr nach irgendetwas. Trotz des Schmerzes, den es durchlebt, verwendet es diesen als einen Schild, um sich vor weiterem Leid zu schützen. Das Gedicht schließt mit dem Bild der verstorbenen Person, das dem lyrischen Ich Trost spendet und all seine Tränen braucht.

Sowohl Form als auch Sprache des Gedichts spielen eine wesentliche Rolle bei der Vermittlung seiner Botschaft. Es besteht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen, was eine Art Gleichmäßigkeit und Struktur schafft. Die Sprache ist eher einfach und unkompliziert, jedoch voller Emotion und Gefühle. Schefers Verwendung von reichen und lebendigen Bildern und Metaphern zieht den Leser in die tiefe emotionale Landschaft des lyrischen Ichs.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Der Zauberschild“ ein eindrucksvolles Gedicht ist, das tiefe Gefühle des Verlusts und der Melancholie in einer einfachen, aber kraftvollen Sprache darstellt. Es zeigt die innere Auseinandersetzung und den Kampf des lyrischen Ichs mit seinem Schmerz und seiner Einsamkeit nach dem Verlust einer geliebten Person.

Weitere Informationen

Leopold Schefer ist der Autor des Gedichtes „Der Zauberschild“. Schefer wurde im Jahr 1784 in Muskau geboren. Zwischen den Jahren 1800 und 1862 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 88 Worte. Die Gedichte „Liebes-Aufgang“ sind weitere Werke des Autors Leopold Schefer. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Der Zauberschild“ keine weiteren Gedichte vor.

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