Wer Gott das Herze giebet von Martin Opitz

Wer Gott das Herze giebet,
so nie sich von ihm trennt,
Und eine Seele, liebet,
die keine Falschheit kennt,
Der mag ohn Sorgen wachen,
mag schlafen wie er will,
Weil seine rechten Sachen
gehn auf ein gutes Ziel.
 
Laß böse Zungen sprechen,
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was ihnen nur gefällt,
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Laß Neid und Eifer stechen,
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laß toben alle Welt,
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So wird er dennoch machen
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was sein Gemüte will,
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Weil seine rechten Sachen
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gehn auf ein gutes Ziel.
 
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Ich lege Neid und Hassen
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beständig unter mich,
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Und stelle Thun und Lassen,
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o Gott, allein auf dich.
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Du wirst es alles machen,
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thun, was mein Herze will,
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Weil seine rechten Sachen
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gehn auf ein gutes Ziel.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Wer Gott das Herze giebet“

Autor
Martin Opitz
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
110
Entstehungsjahr
1597 - 1639
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Wer Gott das Herze giebet“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Martin Opitz. Im Jahr 1597 wurde Opitz in Bunzlau geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1613 und 1639. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Barock kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Opitz ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.

Der Barock umfasst etwa den Zeitraum von 1600 bis 1720. Die wörtliche Übersetzung des portugiesischen Wortes „barocco“ lautet „unregelmäßig geformte Perle“. Der Dreißigjährige Krieg war ein Territorial- und Religionskrieg in Europa, der für viel Zerstörung, Tod und Elend sorgte. Dazu kamen Zerfall der Wirtschaft und die Pest, welche das Unheil während des Dreißigjährigen Krieges nur noch befeuerte. Es herrschte in der Epoche des Barocks ein antithetisches (also gegensätzliches) Weltbild. Verschwendung und Luxus des Adels standen Armut und Leid innerhalb der einfachen Bevölkerung gegenüber. Die Literatur des Barocks war ebenso geprägt von thematischen Widersprüchen. Jenseits und Diesseits standen sich ebenso gegenüber wie Ernst und Spiel oder etwa Schein und Sein. Die Zeit des Barocks stellte einen Wandel von lateinischer zu deutschsprachiger Literatur dar. Die bedeutsamste Literaturform der Epoche war dabei die Lyrik. Das Sonett war die häufigste Gedichtform, die genutzt wurde. Dichter und Werke sind zahlreich in dieser Zeit. Andreas Gryphius, Martin Opitz oder Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen sind typische Vertreter des Barocks.

Das 110 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Der Dichter Martin Opitz ist auch der Autor für Gedichte wie „Elegia“, „Kommt, laßt uns gehn spazieren“ und „Ach Liebste lass uns eilen“. Zum Autor des Gedichtes „Wer Gott das Herze giebet“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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