Was ist es nur von Georg Scherer

Was ist es nur, daß ich so gerne
Mag deiner Stimme Zauber lauschen?
Mein Herz erbebt, als hört' es ferne
Die Jugendzeit vorüberrauschen.
 
Mir ist, als klängen Wiegenlieder
Udn Märchen in der Dämmerstunde,
Als käm' die erste Hoffnung wieder,
Die erste süße Liebeskunde;
 
Als hört' ich Elfenreigen locken
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Im Mondschein aus des Waldes Tiefen;
11 
Als ob des Heimatdorfes Glocken
12 
Mich Sonntags früh zur Kirche riefen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Was ist es nur“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
65
Entstehungsjahr
1824 - 1909
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Was ist es nur“ wurde von Georg Scherer verfasst, einem deutschen Lyriker und Romanautor, der von 1824 bis 1909 lebte. Damit lässt sich das Gedicht in die literarische Epoche des Realismus einordnen, allerdings können auch romantische Elemente erkannt werden.

Auf den ersten Blick erweckt das Gedicht einen nostalgischen und emotionalen Eindruck. Es scheint von Erinnerungen und Sehnsucht geprägt zu sein, was durch die wiederholte Verwendung von Vergangenheitsbezügen verstärkt wird.

Im Gedicht ausgedrückt ist die tiefe Zuneigung des lyrischen Ichs zu der Person, deren Stimme es lauscht. Durch diese Stimme werden intensive Erinnerungen und Gefühle geweckt: Die Verszeilen beziehen sich auf Kindheitserinnerungen („Jugendzeit“, „Wiegenlieder“, „Märchen“), Sehnsüchte („erste Hoffnung“, „erste süße Liebeskunde“) und familiar-heilige Traditionen (das Heimatdorf, der Kirchgang). Damit verbindet das lyrische Ich die Stimme der geliebten Person mit den prägendsten, auch emotionalischen Momenten seines Lebens, was seine tiefe Verbundenheit zu dieser Person ausdrückt.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen mit je vier Versen, was eine einfache, geregelte Struktur darstellt. Die Sprache des Gedichts ist eher schlicht und dadurch leicht verständlich. Einige Metaphern und bildhafte Formulierungen („Elfenreigen locken“, „Mondschein aus des Waldes Tiefen“) erzeugen eine mystische Stimmung und verleihen der Sprache eine poetische Tiefe. Diese Sprachbilder wecken Assoziationen zu Natur und Freiheit und verbinden diese mit den Erinnerungen und Gefühlen des lyrischen Ichs. Die schöne, harmonische Sprache unterstreicht so die positiven Gefühle, die das lyrische Ich mit der geliebten Person verbindet.

Weitere Informationen

Georg Scherer ist der Autor des Gedichtes „Was ist es nur“. 1824 wurde Scherer in Dennenlohe bei Ansbach geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1840 bis 1909 entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 65 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Georg Scherer ist auch der Autor für Gedichte wie „Abendlicht“, „Und seh ich dich in deiner Blüte“ und „Stille sein und Hoffen!“. Zum Autor des Gedichtes „Was ist es nur“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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