Eh ich sah den Rosenstrauch von Georg Scherer

Eh' ich sah den Rosenstrauch
Selbst in der Blüte stehen,
Fühlt ich seinen süßen Duft
Lockend in der Abendluft
Mir entgegen wehen.
 
So hat deiner Anmut Ruf,
Deiner Huld und Güte
Längst mein lauschend Herz erquickt,
Eh' mein Auge noch erblickt
10 
Deiner Schönheit Blüte.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Eh ich sah den Rosenstrauch“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
44
Entstehungsjahr
1824 - 1909
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Eh' ich sah den Rosenstrauch“ wurde von Georg Scherer verfasst, der von 1824 bis 1909 lebte. Das lässt das Werk in die Zeit des 19. Jahrhunderts, der Epoche des Realismus, einordnen.

Auf den ersten Blick erweckt das Gedicht einen sanften und wohlriechenden Eindruck, erinnert an warme Sommerabende und weckt die Assoziation romantischer Liebe.

Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich, wie es den Duft eines Rosenstrauchs wahrgenommen hat, bevor es die Blüten selbst erblickte. In der zweiten Strophe wird diese Erfahrung nicht mehr nur auf den Rosenstrauch angewendet, sondern auf eine Person, deren „Anmut, Huld und Güte“ das Herz des lyrischen Ichs „erquickte“, bevor es ihre körperliche Schönheit wahrnahm. In einfachen Worten: Das Ich spürt bereits eine tiefe Zuneigung zu jemandem, bevor es diese Person gesehen hat - eine metaphorische Darstellung einer geistigen oder seelischen Liebe.

Die Form des Gedichtes ist recht schlicht und folgt einer klaren Struktur. Es besteht aus zwei gleich langen Strophen zu je fünf Versen. Jede Strophe enthält dabei aber eine inhaltliche Entwicklung, einen Wendepunkt. Was in der ersten Strophe auf die Natur bezogen wird, wird in der zweiten Strophe auf eine Person übertragen.

Die Sprache des Gedichts ist leicht verständlich und der Ausdruck eher gefühlvoll und romantisch. Die Metapher des Rosenstrauchs ist ein gängiges Symbol für Schönheit und Liebe. Durch die Verwendung der ersten Person Singular wird der Leser direkt in die emotionale Welt des lyrischen Ichs gezogen. Ein weiteres stilistisches Mittel ist die Anapher „Eh'“, die in beiden Strophen am Anfang steht und somit eine Verbindung zwischen ihnen herstellt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Georg Scherer in seinem Gedicht „Eh' ich sah den Rosenstrauch“ auf romantische und einfühlsame Weise die Idee der geistigen und inneren Schönheit einer geliebten Person über die äußere hinaus hervorhebt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Eh ich sah den Rosenstrauch“ des Autors Georg Scherer. Im Jahr 1824 wurde Scherer in Dennenlohe bei Ansbach geboren. Zwischen den Jahren 1840 und 1909 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das Gedicht besteht aus 10 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 44 Worte. Die Gedichte „Stille sein und Hoffen!“ sind weitere Werke des Autors Georg Scherer. Zum Autor des Gedichtes „Eh ich sah den Rosenstrauch“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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