Die jubelnd nie von Otto Erich Hartleben

Die jubelnd nie den überschäumten Becher
Gehoben in der heiligen Mitternacht,
Und denen nie ein dunkles Mädchenauge,
Zur Sünde lockend, sprühend zugelacht
 
Die nie den ernsten Tand der Welt vergaßen
Und freudig nie dem Strudel sich vertraut
O sie sind klug, sie bringen's weit im Leben ...
Ich kann nicht sagen, wie mir davor graut!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die jubelnd nie“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
54
Entstehungsjahr
1864 - 1905
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die jubelnd nie“ wurde von Otto Erich Hartleben geschrieben, der von 1864 bis 1905 lebte. Der Autor war also Teil der literarischen Epoche des Naturalismus und des beginnenden Expressionismus, was sich in seiner Lyrik widerspiegelt.

Das Gedicht hinterlässt beim ersten Lesen einen melancholischen und kritischen Eindruck und scheint eine Auseinandersetzung des lyrischen Ichs mit der Gesellschaft und der menschlichen Natur darzustellen.

Inhaltlich stellt das Gedicht einen scharfen Kontrast dar zwischen Menschen, die sich hedonistischer Lebensfreude hingeben, und solchen, die ein zurückhaltendes, kontrolliertes Leben führen. Es scheint, dass das lyrische Ich mit den ersteren sympathisiert und gleichzeitig die letzteren kritisiert. Es zeigt eine Abneigung, sogar Angst, gegenüber einem Leben, das von Vernunft und Enthaltsamkeit geprägt ist und drückt seine Bevorzugung für ein Leben voller Emotionen und sinnlicher Erfahrungen aus.

Das Gedicht besteht aus zwei vierzeiligen Strophen und folgt keinem festen Reimschema. Die sprachlichen Bilder und Metaphern sind stark und lebendig, mit kraftvollen Ausdrücken wie „überschäumten Becher“, „heilige Mitternacht“ und „sprühendes Mädchenauge“. Diese Worte kontrastieren stark mit dem ernsten, fast abschätzigen Ton, der denjenigen gegenüber eingenommen wird, die „den ernsten Tand der Welt“ nie vergessen haben.

Zusammengefasst scheint das Gedicht eine Abkehr von den Gesellschaftsnormen und eine Betonung der Freiheit, des Vergnügens und der Leidenschaft zu befürworten, und es kritisiert scharf eine Lebensweise, die von Angst und Selbstkontrolle geprägt ist. Hartleben konstruiert hierbei eine scharfe Dichotomie zwischen diesen beiden Lebensstilen und stellt klar, auf welcher Seite er steht.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Die jubelnd nie“ ist Otto Erich Hartleben. Im Jahr 1864 wurde Hartleben in Clausthal (Clausthal-Zellerfeld) geboren. In der Zeit von 1880 bis 1905 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 54 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Die Gedichte „In stiller Sommerluft“, „Auf Reisen“ und „Im Tal der Freude“ sind weitere Werke des Autors Otto Erich Hartleben. Zum Autor des Gedichtes „Die jubelnd nie“ haben wir auf abi-pur.de weitere 22 Gedichte veröffentlicht.

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