Bleibende Stätte von Emil Claar

Hier soll also dauernd bleiben,
Hier ist mir Haus und Hof bestellt
Mich aber plötzlich überfällt
Ein Bangen, nimmer zu beschreiben!
Hier ist mein Hof, Hier ist mein Haus
Und auch mein Grab - hier harrt die Erde,
Bereit, daß ich verschüttet werde!
Mir ist, als wär' mein Hoffen aus!
Mir ist als ob der Tod sich setze
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Zu mir, in eine stille Ecke,
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Wie Spinnen an der Zimmerdecke,
12 
Zu weben mich in seine Netze!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Bleibende Stätte“

Autor
Emil Claar
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
75
Entstehungsjahr
1842 - 1930
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Bleibende Stätte“ wurde von Emil Claar verfasst, der von 1842 bis 1930 lebte. Dies ordnet das Gedicht in die Epoche der Spätromantik bis hin zur Moderne ein.

Auf den ersten Blick erzeugt das Gedicht einen düsteren und unbehaglichen Eindruck. Es scheint von einer beängstigenden und unvermeidlichen Zukunft zu handeln.

Der Inhalt des Gedichts kreist um das lyrische Ich, das sich mit seinem eigenen Sterben auseinandersetzt. Es beschreibt einen Ort, der ihm als Heimstätte zugeteilt wurde und in dem es für immer bleiben soll. Dieser Ort beinhaltet jedoch nicht nur sein Lebensraum (Haus und Hof), sondern auch seinen Tod, symbolisiert durch das Grab und die Erde, die bereit ist, ihn zu verschütten. Das führt zu einem Gefühl der Angst und Hoffnungslosigkeit im lyrischen Ich. Der Tod wird als stetiger Begleiter dargestellt, der darauf wartet, den Erzähler in seine Netze zu weben, ähnlich einer Spinne, die in einer stillen Ecke ihrer Zimmerdecke auf ihre Beute wartet.

Formal besteht das Gedicht aus vier Terzetten, wobei jede Strophe aus jeweils drei Versen besteht.

Sprachlich verwendet der Autor starke und eher düstere Bilder und Metaphern. Besonders auffallend ist die wiederholte personifizierte Darstellung des Todes, der sich wie eine Spinne in der Ecke versteckt und darauf wartet, das lyrische Ich in sein Netz zu weben. Diese Metapher unterstreicht den unbehaglichen und bedrohlichen Charakter des Todes.

Insgesamt lässt sich sagen, dass das Gedicht „Bleibende Stätte“ die unvermeidliche Nähe des Todes darstellt, die mit Angst und Hoffnungslosigkeit verbunden ist. Es zeigt auf emotionale Weise die Konfrontation des lyrischen Ichs mit seiner eigenen Sterblichkeit und fördert so einen tiefgehenden Dialog über den Tod und seine Bedeutung im Leben.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Bleibende Stätte“ ist Emil Claar. Geboren wurde Claar im Jahr 1842 in Lemberg (Kaiserthum Österreich). Im Zeitraum zwischen 1858 und 1930 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 75 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 12 Versen. Emil Claar ist auch der Autor für Gedichte wie „Gebot“ und „Mir summt im Herzen ein leises Lied“. Zum Autor des Gedichtes „Bleibende Stätte“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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