England im Jahr 1819 von Percy Bysshe Shelley

Ein König, alt, toll, blind, dem Tod verfallen; –
Prinzen, die Hefen ihres trägen Stamms, '
Verhöhnt als kothiger Abhub kothigen Schlamms; –
Negierer, fühllos, taub den Klagen allen,
 
Blutegeln gleich ihr Mordwerk (Gott verdamm’s!)
Verrichtend, bis sie blutsatt niederfallen; –
Ein darbend Volk, erwürgt in Hütt’ und Hallen; –
Ein Heer, das Mord und Raub im bunten Wams
 
Zum doppelschneid’gen Schwert für Alle macht,
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Für die das Recht ein feiler, blut’ger Trug; –
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Ein Glaube, gottlos, ein versiegelt Buch ; –
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Ein Volksrath, schlechter als er je erdacht:
 
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Sind Gräber, draus ein glanzvoll Trugbild mag
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Erstehn, ein Licht für unsern Sturmestag.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „England im Jahr 1819“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
98
Entstehungsjahr
1819
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Percy Bysshe Shelley, ein englischer Dichter der Romantik. Das Gedicht trägt den Titel „England im Jahr 1819“ und wurde vermutlich in genau diesem Jahr oder kurz danach verfasst.

Beim ersten Lesen des Gedichts ist vor allem Shelley's kraftvolle und eindringliche Sprache auffällig. Er malt ein düsteres, ja fast apokalyptisches Bild des Englands seiner Zeit. In seinen Worten zeigt sich klar seine ablehnende Haltung gegenüber dem politischen System und der gesellschaftlichen Ordnung seiner Heimat.

Shelley beschreibt ein von korrupten und unmoralischen Herrschern regiertes Land, welches das Volk in Armut und Verzweiflung stürzt. Der König wird als alt, verrückt, blind und todkrank charakterisiert, die Prinzen als träge und verachtenswert. Das Volk leidet enorm unter ihrer Herrschaft - eine Metapher dafür ist das Bild der Blutegel, die das Land aussaugen, bis sie gesättigt sind. Der Glaube ist gottlos, das Recht ist ein Schwindel. Insgesamt zeichnet Shelley England als ein Land der Ungerechtigkeit, des Leidens und der Verzweiflung.

Allerdings erlaubt das letzte Verspaar des Gedichts auch eine gewisse Hoffnung. Shelley spricht von Gräbern, aus denen ein „glanzvolles Trugbild“ erstehen könnte, ein Licht für stürmische Tage. Damit deutet er möglicherweise auf die Möglichkeit einer Veränderung oder Verbesserung hin.

Das Gedicht besteht aus vier Strophen, die erste, zweite und dritte Strophe umfassen jeweils vier Verse, die letzte Strophe besteht aus zwei Versen. Die Form ist damit sehr strukturiert. Shelleys Sprache ist emotional, kraftvoll und metaphorisch. Er nutzt starke, negative Adjektive und substantivierte Verben, um sein düsteres Bild von England zu zeichnen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Shelley in „England im Jahr 1819“ eine scharfe Kritik an der politischen und sozialen Situation in England übt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „England im Jahr 1819“ des Autors Percy Bysshe Shelley. 1792 wurde Shelley in Sussex, England geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1819 zurück. Erschienen ist der Text in Hildburghausen. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Klassik, Romantik oder Biedermeier zuordnen. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das vorliegende Gedicht umfasst 98 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Die Gedichte „An meinen Sohn“, „Gedanken eines Republikaners beim Sturz Bonaparte’s“ und „Größe“ sind weitere Werke des Autors Percy Bysshe Shelley. Zum Autor des Gedichtes „England im Jahr 1819“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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