Der Hirsch und der Weinstock von Friedrich von Hagedorn
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Ein Spießhirsch, dem die nahe Jagd |
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Die schlanken Läufte zittern macht, |
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Flieht schnell zu Holz, und thut sich nieder. |
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Der Leithund sucht durch Busch und Flur, |
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Verfolget Fährte, Schritt und Spur, |
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Und findet ihn im Prudel wieder. |
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Der Hirsch verändert seinen Stand, |
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Und springt in ein verzäuntes Land, |
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Wo bald ein Weinberg ihn verstecket. |
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Des Hifthorns Ruf, das Jagdgeschrei, |
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Die muntern Jäger ziehn vorbei, |
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Sein Wiedergang bleibt unentdecket. |
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Da nichts ihn mehr verscheuchen kann, |
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Fängt er den Stock zu nagen an, |
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Bricht und entblättert Zweig und Reben. |
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Man hetzt auf dies Geräusch zurück, |
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Er wird, beinah im Augenblick, |
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Erlegt, zerwirkt und preis gegeben. |
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Er schreiet, da er zappelnd weint, |
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Da Hund und Rach' und Tod erscheint, |
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Und sich mit Schweiß die Ranken färben: |
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Ich sterbe, weil ich den verletzt, |
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Der mich in Sicherheit gesetzt. |
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So sollten, die ihm gleichen, sterben. |
Details zum Gedicht „Der Hirsch und der Weinstock“
Friedrich von Hagedorn
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140
1708 - 1754
Aufklärung
Gedicht-Analyse
Friedrich von Hagedorn ist der Autor des Gedichtes „Der Hirsch und der Weinstock“. 1708 wurde Hagedorn in Hamburg geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1724 bis 1754 entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Aufklärung zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Hagedorn handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 140 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Die Gedichte „Zorn eines Verliebten“, „Der Wunsch“ und „Harvstehude“ sind weitere Werke des Autors Friedrich von Hagedorn. Zum Autor des Gedichtes „Der Hirsch und der Weinstock“ haben wir auf abi-pur.de weitere 252 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Friedrich von Hagedorn sind auf abi-pur.de 252 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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