Der Wunsch von Friedrich von Hagedorn

Du holder Gott der süß'sten Lust auf Erden,
Der schönsten Göttin schönster Sohn!
Komm, lehre mich die Kunst, geliebt zu werden;
Die leichte Kunst, zu lieben, weiß ich schon.
 
Komm ebenfalls und bilde Phillis' Lachen,
Cythere, gib ihr Unterricht!
Denn Phillis weiß die Kunst, verliebt zu machen,
Die leichte Kunst, zu lieben, weiß sie nicht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der Wunsch“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
55
Entstehungsjahr
1708 - 1754
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Das zu interpretierende Gedicht „Der Wunsch“ stammt von Friedrich von Hagedorn, der im Barockzeitalter, genauer gesagt im 18. Jahrhundert lebte.

Der erste Eindruck des Gedichts ist angenehm und hingezogen, voller Bewunderung und Sehnsucht. Der Text ist sehr gefühlvoll und ehrlich, das lyrische Ich bereit, sich seinen Gefühlen und der Liebe hinzugeben.

Der Inhalt des Gedichts ist leicht zu verstehen: Das lyrische Ich bittet anfangs den Gott der Lust auf Erden und den Sohn der schönsten Göttin um Unterstützung, um die Kunst, geliebt zu werden, zu lernen. Das lyrische Ich betont, dass es bereits weiß, wie man liebt. Im zweiten Teil richtet sich die Bitte an die Göttin Cythere, damit sie der geliebten Phillis das Lieben beibringt. Das lyrische Ich weiß, dass Phillis die Fähigkeit besitzt, jemanden verliebt in sich zu machen, aber nicht, wie man selbst liebt.

Diese Verse scheinen eine Sehnsucht nach Gleichgewicht in der Liebe auszudrücken, beide Parteien sollen sowohl lieben als auch geliebt werden können, und somit eine ausgeglichene, erfüllende Beziehung führen.

Die Form des Gedichts ist klassisch und eingängig. Es besteht aus zwei Strophen mit je vier Versen, die ein deutliches Bild und eine klare Nachricht vermitteln. Die Sprache ist schön und poetisch, voller Anspielungen auf die griechische Mythologie, was die Göttlichkeit und Erhabenheit der Liebe unterstreicht.

Die leichte Ironie, dass das Lieben eine „leichte Kunst“ ist, obwohl es scheinbar nur das lyrische Ich beherrscht, während das Geliebtwerden, als eine zusätzliche Fähigkeit dargestellt wird, verleiht dem Gedicht Tiefe und eine subtile Art von Humor.

Weitere Informationen

Friedrich von Hagedorn ist der Autor des Gedichtes „Der Wunsch“. Geboren wurde Hagedorn im Jahr 1708 in Hamburg. Im Zeitraum zwischen 1724 und 1754 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Aufklärung kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Hagedorn ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 55 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Friedrich von Hagedorn ist auch der Autor für Gedichte wie „Dauer der Scribenten“, „Die Schule“ und „Das Heidelberger Faß“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Der Wunsch“ weitere 252 Gedichte vor.

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