Myron und Lais von Friedrich von Hagedorn

Der graue Myron hielt um eine Nacht voll Küsse
Bei der geliebten Lais an;
Doch weil sein Seufzen nichts gewann,
Errieth er, daß sein Haar den Abscheu wirken müsse.
 
Er schwärzet sein bereiftes Haubt.
Ein neuer Myron, nach den Haaren,
Nicht nach der Stirne, nach den Jahren,
Sucht, was er schon gesucht; doch wird ihm nichts erlaubt.
 
Wie schwer sind Weiber zu betrügen!
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So sehr er Lieb' und List vereint,
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So gleich, so ungleich auch er jenem Myron scheint,
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Merkt Lais zweifelnd doch das Alter an den Zügen.
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Allein, im Zweifel selbst sich schalkhaft zu vergnügen,
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Spricht sie: mein junger Herr! es bleibt bei dem Entschluß,
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Dergleichen Bitten zu versagen.
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Ich habe, was ich ihm anjetzt verweigern muß,
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Schon seinem Vater abgeschlagen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Myron und Lais“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
17
Anzahl Wörter
122
Entstehungsjahr
1708 - 1754
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Myron und Lais“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Friedrich von Hagedorn. Im Jahr 1708 wurde Hagedorn in Hamburg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1724 und 1754. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Aufklärung zuordnen. Bei dem Schriftsteller Hagedorn handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 17 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 122 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Friedrich von Hagedorn sind „Leichen-Carmen“, „An den Schlaf“ und „Die Nacht“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Myron und Lais“ weitere 252 Gedichte vor.

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