Der welsche Hahn, der Habicht und der Adler von Friedrich von Hagedorn

1	Man diene, wem man kann, doch nicht um reich zu werden.
2	Denn nichts ist kärglicher, als die Erkenntlichkeit.
3	Es ging ein welscher Hahn, in stolzer Sicherheit,
4	Aus seinem Hof ins Feld, und musterte die Heerden.
5	Ein Habicht, welchem nur der Adler schrecklich war,
6	An Fängen stark, schlau wie ein Hasengeier,
7	Schoß auf den Hahn herab, und, durch ein Abenteuer,
8	Entriß ein Adler ihn der plötzlichen Gefahr.
9	Damit ich, sprach der Hahn, nicht dankvergessen scheine,
10	Sing' ich dein Lob: ich singe meisterlich.
11	Auch hab' ich ein Geschenk für dich.
12	Ich gebe gern. Was? Meiner Federn eine.
13	Es drohte Spanien Alphonsens Thron den Fall,
14	Doch Englands zweiter Carl beschützte Portugal.
15	Für den zu schwachen König stritten
16	Die unerschrocknen freien Britten,
17	Und siegten, so wie sonst, auch bei Amexial.
18	Alphonsus lobt den Heldenmuth der Schaaren,
19	Durch deren Arm sein Reich bestund;
20	Doch macht er seinen Dank auch durch Geschenke kund.
21	Die königlichen Gaben waren,
22	Für jede Compagnie, an Schnupftabak, drei Pfund.

Details zum Gedicht „Der welsche Hahn, der Habicht und der Adler“

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichtes „Der welsche Hahn, der Habicht und der Adler“ ist Friedrich von Hagedorn. Im Jahr 1708 wurde Hagedorn in Hamburg geboren. Zwischen den Jahren 1724 und 1754 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Aufklärung zuordnen. Bei Hagedorn handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 158 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 22 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Der Dichter Friedrich von Hagedorn ist auch der Autor für Gedichte wie „Leichen-Carmen“, „An den Schlaf“ und „Die Nacht“. Zum Autor des Gedichtes „Der welsche Hahn, der Habicht und der Adler“ haben wir auf abi-pur.de weitere 252 Gedichte veröffentlicht.

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