Der schlechte Wein von Friedrich von Hagedorn

Wein! den die Bosheit ausgedacht,
Des Wassers Ruhm empor zu bringen,
Der aus Verzweiflung trunken macht,
In dem wir Gift und Tod verschlingen,
In dem des Hafens Aufruhr tobt,
Den niemand als der Wirth uns lobt,
Den Wirth und Wirthin spart: von dir will ich jetzt singen.
 
Ein harter Fluch beschwert das Land,
Wo dieser Weinstock aufgeschossen;
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Es hat in dem bestraften Sand
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Ein Sohn des Vaters Blut vergossen,
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Und, falls mich kein Gedicht berückt,
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So ist der Winzer gleich erstickt,
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Der seiner Beeren Kost zum ersten Mal genossen.
 
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Auf, auf, ihr Keile! zeigt euch bald!
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Auf, auf, entzündet euch, ihr Blitze!
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Vereint die rächende Gewalt;
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Doch trefft nur dieses Weinbergs Spitze,
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Und macht, daß dieser Theil der Welt,
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Den diese Pflanze recht verstellt,
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Nicht ferner Heerlinge so schlimmer Art besitze!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.6 KB)

Details zum Gedicht „Der schlechte Wein“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
21
Anzahl Wörter
131
Entstehungsjahr
1729
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Der schlechte Wein“ des Autors Friedrich von Hagedorn. Geboren wurde Hagedorn im Jahr 1708 in Hamburg. 1729 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Aufklärung zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Hagedorn handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 131 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 21 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Der Dichter Friedrich von Hagedorn ist auch der Autor für Gedichte wie „Harvstehude“, „Die Alster“ und „Leichen-Carmen“. Zum Autor des Gedichtes „Der schlechte Wein“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 252 Gedichte vor.

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