Marti, Kurt - Happy End (Analyse der Kurzgeschichte)

Schlagwörter:
Kurt Marti, Charakterisierung, Kommunikation, Kommunikations-Axiome von Paul Watzlawick, Referat, Hausaufgabe, Marti, Kurt - Happy End (Analyse der Kurzgeschichte)
Themengleiche Dokumente anzeigen

Referat

Analyse der Kurzgeschichte „Happy-End“

Die Geschichte als PDF.

Dieses Video wurde auf YouTube veröffentlicht.

Die Kurzgeschichte „Happy-End“, verfasst von Kurt Marti und 1973 veröffentlicht, erzählt von einem Paar, das gemeinsam einen Film im Kino sieht und danach in angespannter Stimmung nach Hause geht.

Die Geschichte beginnt mit einem Film, den das Paar im Kino betrachtet, der anscheinend eine glückliche Beziehung thematisiert. Nach der Vorstellung eilt der Mann nach draußen, verfolgt von der Frau, die weint. Der Mann empfindet ihr Weinen, das er als „Liebesgewinsel“ bezeichnet, als irritierend und äußerst störend, was einen tiefen Groll bei ihm auslöst. Auf sein Unverständnis hin erwähnt die Frau, dass sie stets bei schönen Filmen weinen müsse, woraufhin er spöttisch erwidert, dass ihr dann nicht mehr zu helfen sei. Sie entgegnet nicht, betrachtet ihn jedoch stillschweigend als einen unsensiblen Mann.

Die Beziehungsdynamik des Paares scheint angespannt und unausgewogen zu sein. Dies wird deutlich durch die Reaktionen des Mannes, der das Verhalten der Frau durchweg als störend empfindet, was in den Zeilen zwei bis vier besonders evident ist. Sein Wunsch, den Kinosaal rasch zu verlassen, steht im Kontrast zu dem der Frau, die noch inmitten der Menschenmenge verweilt. Als er schließlich das Kino verlässt, zeigt er keinerlei Bereitschaft, auf sie zu warten, sondern marschiert wütend davon.

Die unausgewogene Beziehungsdynamik lässt eine dominante Rolle des Mannes erkennen, während die Frau scheinbar bestrebt ist, seine Erwartungen zu erfüllen. Ihre Angst, ihn zu enttäuschen, wird in den Zeilen zehn und elf deutlich, wenn sie sich dafür rechtfertigt, dass sie bei bewegenden Filmen weinen muss. Am Ende wird offensichtlich, dass der Mann auf die Frau herabblickt; er bezeichnet sie als „blöde Gans“ und macht sich über ihr Gewicht lustig. Doch auch die Frau hat ihre eigenen Reservierungen gegenüber dem Mann, den sie in den Zeilen dreizehn und vierzehn als gefühllos und grob bezeichnet. Dies impliziert ihre Sehnsucht nach einer einfühlsameren Seite von ihm und ihre Abneigung gegen sein stereotyp „männliches“ Verhalten.

In Zeile sieben äußert der Mann seinen Unmut über das Weinen der Frau. Damit fordert er sie implizit auf, damit aufzuhören und offenbart, dass ihn dieses Verhalten stört. Es wird auch deutlich, dass ihre Beziehung nicht so harmonisch ist wie die der Protagonisten im Film, den sie zu Beginn gemeinsam angesehen haben. Offensichtlich beneidet er zudem das Paar im Film um deren Beziehung und wünscht sich eine ähnliche Dynamik für sich und seine Partnerin.

Die Kurzgeschichte ist prägnant verfasst und im Präsens gehalten, was charakteristisch für diese Literaturform ist. Ein personaler Erzähler ist ebenfalls vorhanden. Interessant ist, dass die Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt wird: mal aus der Sicht der Frau, mal aus der des Mannes und zuweilen aus der eines unbeteiligten Erzählers. Die Struktur der Geschichte, die ohne explizite Einleitung oder abschließende Vollendung auskommt, ist ein weiteres Merkmal für eine Kurzgeschichte. Der Leser bleibt im Unklaren darüber, wie sich die Situation zwischen dem Paar nach der Geschichte entwickelt, und ob weitere Streitigkeiten folgen. Die Erzählung setzt mitten in einer Situation ein, ohne spezifische Informationen über Ort, Namen oder Alter der Figuren preiszugeben. Auch Details über die Beziehung, wie ihre Dauer, ob sie verheiratet sind oder Kinder haben, werden nicht enthüllt.

Zusammengefasst behandelt die Kurzgeschichte ein Paar, dessen Beziehung durch fortwährende Konflikte belastet ist.

Dieses Video wurde auf YouTube veröffentlicht.

Zurück