Schallück, Paul - 9. November 1938 (Analyse der Kurzgeschichte)

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Referat

Interpretation: „9. November 1938“ von Paul Schallück

Die Kurzgeschichte „9. November 1938“ von Paul Schallück, handelt über eine Erzählung eines jüdischen Kindes in der Pogromnacht.

Ein Junge wird von seinem Vater mitten in der Nacht aufgeweckt. Er nimmt den Jungen mit, um das Geschehen von draußen zu. Schon nach wenigen Metern bemerkt er die Flammen und das Chaos in der Stadt. Der Vater und sein Sohn gehen an den Häusern vorbei und erblicken den Fenstern in die schadenfrohen Gesichter der Menschen. Erst in der Nähe der Synagoge werden die Gesichtsausdrücke der Menschen bedrückter. Die beiden Männer gehen zu dem Haus von Abraham Schilling, welches sie zerstört auffinden. Beim Betreten des Schlafzimmers treffen sie auf den verwundeten Herrn Schilling und Dr. Giesen. Der Doktor verarztet den Juden, während er erzählt, was passiert ist.

Die Kurzgeschichte startet nachts im Schlafzimmer des Jungen (Z. 4) „Zimmer verlassen“ (Z. 5) „in dieser Nacht“. Danach findet sie größten Teilst in der Stadt statt (Z. 15) „wir gehen schnell in die Stadt“ zum Schluss befinden die Personen sich in dem Schlafzimmer von Abraham Schilling (Z. 22) „Das Haus von Abraham Schilling“ Die Geschichte hat eine Lesezeit von drei bis fünf Minuten, doch die erzählte Zeit streckt sich über mehrere Stunden, von dem Aufwachen des Jungen bis zu dem Verarzten von Herrn Schilling. Der letzte Satz ist ein Ausblick, ob der verwundete Jude die Pogromnacht überlebt hat (vgl. Z. 53 - 54).

Das ganze findet im Winter statt, wie man schon von dem Datum November ablesen kann, dennoch ist es ein sehr harter und kalter Winter, da der Vater und der Sohn sich sehr warm bekleiden.

Die Geschichte von Paul Schallück hat mehrere Hauptpersonen. Dazu zählen vor allen der Vater und der Sohn, aber auch Dr. Gieser und Abraham Schilling.

Der Vater Leopold ist sehr misstrauisch gegenüber dem Doktor, da dieser eigentlich für die NS arbeitet und kein Jude ist. Er nimmt trotz des Rates der Frau, seinen Sohn mit in die verwüstete Stadt. Er beantwortet dem Sohn keine Fragen und baut Zeitdruck auf. Dabei schaut er dennoch in der Fenster der Wohnungen, da er es nicht fassen kann welche Schadenfreude in den Menschen steckt. Es hat für ihn den Anschein, dass er in einem Traum sei, aber das tut er nicht. Der Vater will seine Religion verstecken, da er angst hat das er und sein Sohn Schwierigkeiten bekommen könnten. Daher ermahnt er auch den Jungen leise zu sein als dieser von der brennenden Synagoge sprechen will. Der Vater hat direkt einen Plan, wo er hingehen will, zu dem Haus des alten Freundes. Wahrscheinlich wurde der Vater alarmiert zu helfen in die Stadt helfen zu gehen, da man von seinem Haus aus nicht wirklich von der Zerstörung mitbekommt. Ihm ist aber selber nicht wirklich zum Helfen zumute.

Der Sohn hingegen wurde aus seinem Schlaf geweckt und mit in die Stadt genommen. Er hat viele Fragen und ist noch nicht wirklich wach. Als der Junge die Synagoge sah, wollte er sofort helfen, doch der Vater hielt ihn ab. Er ist sehr zurückhaltend und bleibt daher auch erst vor dem Schlafzimmer stehen. Er stellt nicht viele Fragen und ist noch im Halbschlaf und schockiert über das Geschehen. Für ihn ist es auch wie in einem Traum.

Die Mutter wurde nur kurz erwähnt und wollte nicht, dass ihr Sohn die Zerstörung erblicken muss. Sie sorgt sich sehr um die Familie.

Die Familie ist generell, eher arm, da der Vater auch einen Schal benutzt, woraus das Kind mal ein Indianerzelt gebaut hatte. Vermutlich war diese Familie mal wohlwollend, doch durch neue Gesetze wurde ihnen immer mehr Lebensunterhalt genommen.

Der verletzte Jude Abraham Schilling, wohnt in der Nähe der Synagoge und daher schnell für den Vater und den Sohn zu erreichen. Er ist sehr patriotisch und kann es nicht fassen, dass der Staat ihm so etwas antut. Er hat eine Kopfverletzung, da er bei dem Versuch das Feuer zu löschen von Nationalsozialisten verletzt worden ist. Außerdem hat er auch nur knapp überlebt, da die Flammen ihn verbrannt hätten. Daher versucht er verzweifelt zu ergreifen, was er falsch gemacht habe, dass ihm so etwas angetan wird, da er nicht war haben will, dass sein Land ihm so etwas antut. Ihm ist es im ersten Moment egal, dass sein Haus beschädigt wurde und er verletzt ist. Er verharrt in dem Schock und der Gedanke, was sein Land ihm angetan hat und was er falsch gemacht habe.

Der Doktor Gieser arbeitet zwar für die Nationalsozialisten, folgt aber nicht ihrer Ideologien. Er stellt den Eid Leben zu retten vor das Gesetz und riskiert damit sein Leben. Er weiß, welche Folge es für ihn habe, wenn jemand herausfindet, dass er einem Juden das Leben gerettet hat. Dazu nimmt er seine Tat als selbstverständlich an und sieht sich nicht als Helden.

Die weiteren Personen auf der Straße haben Schadenfreude, da sie entweder selbst Nationalsozialisten sind oder davon profitieren.

Die Überschrift „9. November 1938“ ist auch gleich das Datum, an dem die Kurzgeschichte spielt. Sie handelt nämlich von dem entscheidenden Ereignis des Tages, der Pogromnacht.

Die Kurzgeschichte ist aus der Sicht des Jungen erzählt worden und somit ein personaler Erzähler. Die Geschichte besteht zu fünf Prozent aus wörtlicher Rede. Es gibt eine Zeit raffe, in dem die Zeit rasch vergeht, als der Vater mit dem Sohn in die Stadt geht.

Die Kurzgeschichte „9. November 1938“ ist eine schöne Perspektive Erzählung eines kleinen jüdischen Jungen, der nicht wirklich begreift, was um ihn herum passiert, in der Pogromnacht. Paul Schallück zeigt in der Geschichte, dass Menschen sehr selbstverliebt sind und sich mehr über ihr Eigenwohl kümmern als um andere. Dabei lieben sie es über andere zu lästern, ohne ihnen Hilfe zu leisten. Die Geschichte zeigt weit groß die Schadenfreude des Menschen sein kann, wenn es zur Zerstörung einzelner Minderheiten kommt und wie die Menschen auch noch mehr dazu beitragen. Dennoch zeigt die Geschichte auch, dass die mache Menschen trotz Angst, ihrem Willen und ihrem Eid nachgehen, um Hilfe zu leisten.

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