An die Tulpe von August Graf von Platen

Andre mögen Andre loben,
Mir behagt dein reich Gewand;
Durch sein eigen Lied erhoben
Pflückt dich eines Dichters Hand.
In des Regenbogens sieben
Farben wardst du eingeweiht,
Und wir sehen was wir lieben
An dir zu derselben Zeit.
 
Als mit ihrem Zauberstabe
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Flora dich entstehen ließ,
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Einte sie des Duftes Gabe
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Deinem hellen bunten Vließ;
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Doch die Blumen all’, die frohen
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Standen nun voll Kummer da,
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Als die Erde deinen hohen
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Doppelzauber werden sah.
 
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Göttin! o zerstör’ uns wieder,
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Denn wer blickt uns nur noch an?
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Sprach die Rose, sprach der Flieder,
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Sprach der niedre Thymian.
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Flora kam, um auszusaugen
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Deinen Blättern ihren Duft:
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Du erfreu’st, sie sagt’s, die Augen,
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Sie erfreu’n die trunkne Luft.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „An die Tulpe“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
118
Entstehungsjahr
1812
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An die Tulpe“ wurde von August Graf von Platen verfasst, einem deutschen Dichter aus der Zeit der Romantik, die von Ende des 18. Jahrhunderts bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts andauerte.

Beim ersten Eindruck fällt das leichte und helle Gefühl auf, das das Gedicht verströmt. Das lyrische Ich scheint die Tulpe zu bewundern und sie als etwas Besonderes und Außergewöhnliches darzustellen, was durch bildliche und ausdrucksstarke Sprache unterstrichen wird.

Der Inhalt des Gedichts dreht sich um die Schönheit der Tulpe und die Begeisterung des lyrischen Ichs dafür. Es wird eine Szenerie beschrieben, in der die Tulpe als Symbol für Schönheit und Eleganz hervorgehoben wird, und im Kontrast dazu stehen die anderen Blumen, die in ihrem Vergleich zu der Tulpe bescheiden wirken. Das lyrische Ich betont, wie sehr er die Tulpe als etwas Einzigartiges schätzt und bewundert.

In Bezug auf Form und Sprache besteht das Gedicht aus drei gleich langen Strophen mit jeweils acht Versen. Die Wortwahl ist reich und bildhaft, mit starken Kontrasten und Vergleichen, wie dem Vergleich zwischen der Tulpe und einem Regenbogen. Es gibt eine klare rhythmische Struktur, die das Gedicht flüssig und einprägsam macht. Der Stil ist typisch für die Romantik, in der die Natur häufig idealisiert und verklärt dargestellt wird.

In diesem Gedicht vermittelt Platen seine Bewunderung für die Tulpe. Er zeigt auf, wie ihre Schönheit und ihr Duft sie zu einem herausragenden Wunder der Natur machen. Das Gedicht dient als Metapher für die Fähigkeit der Kunst, Schönheit hervorzuheben und zu feiern, die sonst vielleicht übersehen würde. Es ist ein Loblied auf die Einzigartigkeit und die Fähigkeit, sich von der Masse abzuheben.

Weitere Informationen

August Graf von Platen ist der Autor des Gedichtes „An die Tulpe“. 1796 wurde Platen in Ansbach geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1812 zurück. Stuttgart und Tübingen ist der Erscheinungsort des Textes. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik oder Romantik zu. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 118 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke des Dichters August Graf von Platen sind „Das Grab im Busento“ und „Sonett LXIV.“. Zum Autor des Gedichtes „An die Tulpe“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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