Böse große Vögel von Richard von Schaukal

1	Und kamen große Vögel durch die Nacht
2	mit krummen und verachtend starken Schnäbeln,
3	sie haben alles Leben schnöd betrachtet
4	mit klugen bösen kalten grauen Augen
5	und sind in Nebel-Ferne dann geflogen
6	mit weithinschattenden und stummen Flügeln.

Details zum Gedicht „Böse große Vögel“

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Böse große Vögel“ wurde von Richard von Schaukal verfasst, einem österreichischen Schriftsteller, Dichter und Übersetzer, der von 1874 bis 1942 lebte. Die Entstehungszeit des Gedichts ist nicht genau festgelegt, jedoch fällt Schaukals Schaffenszeit in die literarische Epoche der Jahrhundertwende und des Symbolismus, die etwa von 1890 bis 1920 reichte.

Schon bei erstem Lesen erzeugt das Gedicht eine düstere, bedrohliche Atmosphäre. Große, krummschnäblige Vögel fliegen durch die Nacht und betrachten mit kalten, grauen Augen verächtlich das Leben. Dann fliegen sie in die nebelige Ferne davon. Die ausgebreiteten Flügel werfen weite Schatten, was das unheimliche und bedrohliche Bild noch verstärkt.

Inhaltlich scheint das lyrische Ich eine Begegnung mit den großen Vögeln zu schildern, die wahrscheinlich symbolisch für negative Kräfte oder Ereignisse stehen. Hierbei könnte es auch um eine Auseinandersetzung mit der eigenen inneren Dunkelheit oder Angst gehen. Die Vögel betrachten alles Leben abwertend und fliegen dann weiter, womöglich als Metapher für eine düstere Einschätzung des eigenen Lebens oder der menschlichen Existenz im Allgemeinen.

Die Form des Gedichts ist recht schlicht, mit sechs Versen, die eine durchgehende Strophe bilden. Dies könnte eine auf das Wesentliche reduzierte Sprache symbolisieren, die die düstere Stimmung unterstreicht. Die Sprache ist klar und nüchtern, aber durchdrungen von Negativität. Die kraftvollen Bilder, die Schaukal verwendet, sind sehr eindrucksvoll und emotional aufgeladen, was die Ausdruckskraft des Gedichts erheblich steigert.

Zusammenfassend handelt es sich bei „Böse große Vögel“ um ein düsteres und beklemmendes Gedicht, das sich durch seine eindrucksvolle Bildsprache und seine emotional geladene Atmosphäre auszeichnet. Es scheint eine innere Auseinandersetzung des lyrischen Ichs mit negativen Kräften oder Ereignissen darzustellen und vermittelt dabei eine sehr pessimistische, dunkle Sichtweise auf das Leben und die menschliche Existenz.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Böse große Vögel“ des Autors Richard von Schaukal. Der Autor Richard von Schaukal wurde 1874 in Brünn geboren. In der Zeit von 1890 bis 1942 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit oder Exilliteratur zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das Gedicht besteht aus 6 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 36 Worte. Der Dichter Richard von Schaukal ist auch der Autor für Gedichte wie „Spät“, „Der Araber“ und „Porträt des Marquis de“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Böse große Vögel“ weitere 34 Gedichte vor.

Weitere Gedichte des Autors Richard von Schaukal (Infos zum Autor)

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• Notre-Dame
• Tod und Liebe
• Der Bravo
• An die Wanderer
• Raub
• Das Glück
• Das Lied von der Zeit
• Spät
• Der Araber

Zum Autor Richard von Schaukal sind auf abi-pur.de 34 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.