Die Unbescheidenen von Hanns von Gumppenberg
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Könnt nicht bauen |
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Dauernd und groß |
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Wandern und schauen |
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Ist euer Los! |
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Dürft nicht am Platze |
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Graben gemach |
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Reicherem Schatze |
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Dränt es euch nach! |
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9 |
Müßt verschmachten |
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Ferne vom Ziel: |
11 |
Aber dies Trachten |
12 |
War doch so viel! |
Details zum Gedicht „Die Unbescheidenen“
Hanns von Gumppenberg
3
12
36
1866 - 1928
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das untersuchte Gedicht mit dem Titel „Die Unbescheidenen“ ist von dem deutschen Schriftsteller Hanns von Gumppenberg geschrieben worden, der im ausgehenden 19. Jahrhundert und beginnenden 20. Jahrhundert literarisch aktiv war.
Beim ersten Lesen des Gedichts entsteht ein Eindruck von Unruhe und unaufhörlicher Streben und Suche. Die Ich-Perspektive scheint sich an eine nicht weiter definierte Gruppe von Menschen zu richten, die von einer beständigen Unzufriedenheit und Unruhe angetrieben werden und scheinbar nach Etwas streben, das sie nicht erreichen können.
Inhaltlich vermittelt das lyrische Ich in den ersten beiden Strophen eine klare Botschaft: Die Angesprochenen sind nicht in der Lage, Dauerhaftes zu schaffen („Könnt nicht bauen / Dauernd und groß“) und sie befinden sich in einer ständigen Bewegung („Ist euer Los!“). Sie sind nie zufrieden mit dem, was sie haben und streben unaufhörlich nach mehr („Dränt es euch nach!“). In der dritten Strophe wird das Scheitern dieser ewig Suchenden betont („Müßt verschmachten / Ferne vom Ziel“), allerdings wird das niemals erfüllte Streben selbst auch anerkannt und wertgeschätzt („Aber dies Trachten / War doch so viel!“).
Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen zu je vier Versen. Es weist eine regelmäßige Metrik auf und folgt einem klaren Reimschema (abbab, für jede der drei Strophen). Die Sprache ist einfach und direkt, was das Gedicht leicht verständlich macht. Die wiederkehrenden Verben wie „bauen“, „wandern“, „schauen“, „graben“ und besonders „müssen“, „dürfen“ und „können“ beschreiben ein dynamisches Bild des unaufhörlichen Strebens und der ständigen Unzufriedenheit.
Insgesamt kann das Gedicht als eine Reflexion über den menschlichen Ehrgeiz und das ständige Streben nach mehr verstanden werden. Es wirft Fragen darüber auf, was den Wert einer Leistung ausmacht – das Erreichen des Zieles oder das Streben selbst? Es könnte auch als Kritik an der rastlosen Suche nach immer mehr, am vermeintlichen Fortschritt um jeden Preis gesehen werden, die den Menschen darin hindert, das Hier und Jetzt zu genießen und dauerhafte Werte zu schaffen.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die Unbescheidenen“ des Autors Hanns von Gumppenberg. Geboren wurde Gumppenberg im Jahr 1866 in Landshut. Im Zeitraum zwischen 1882 und 1928 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 36 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Hanns von Gumppenberg sind „Den Bäumen“, „Einem bettelnden Hunde“ und „Von ferne“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die Unbescheidenen“ keine weiteren Gedichte vor.
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