Bei einer Sterbenden von Josef Friedrich Leusser

Du bist so krank
Sie stellen duft'ge Rosen
Dir vor das Bett ...
Die jungen Blumen verwelken langsam,
In ihrem Sterben dich noch erfreuend.
Voll Liebe zum Leben
Vernimmst du nicht
Ihre zitternde Klage
Und nicht ihr leises schauriges Mahnen
10 
An deinen eigenen Untergang.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Bei einer Sterbenden“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
43
Entstehungsjahr
1860 - 1939
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Bei einer Sterbenden“ stammt von dem Autor Josef Friedrich Leusser, der zwischen 1860 und 1939 lebte und wirkte. Dies legt nahe, dass das Gedicht in den späten Jahren des 19. oder Anfang des 20. Jahrhunderts geschrieben wurde. Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht sehr traurig und melancholisch, es thematisiert Tod und Vergänglichkeit. Damit wird es dem Expressionismus oder der Dekadenz zugeordnet, was zu dem zeitlichen Kontext passt.

Das lyrische Ich schildert eine sterbende Person, die in einem Bett liegt und von Rosen umgeben ist - Blumen, die oft mit Liebe und Tod assoziiert werden. Die Rosen verwelken langsam und versuchen, die sterbende Person mit ihrem Dasein zu erfreuen. Diese Person bemerkt jedoch nicht, dass die Blumen sterben. Interessant ist, dass die sterbenden Blumen als Metapher für das eigene Sterben der Person dienen: Die Blumen 'mahnen' schaurig und leise „an deinen eigenen Untergang“, was deutlich macht, dass das Leben des Lyrischen Ichs endet und er dabei ist, dies zu akzeptieren.

Diese Art der poetischen Reflexion über den Tod und den Verfall des Lebens ist charakteristisch für die Literatur der Zeit, die oft den Verlust von Werten, und die Angst vor dem Tod thematisiert. Im Gedicht wird dieser Prozess durch die sprachlichen Bilder der verwelkenden Rosen grafisch dargestellt.

Das Gedicht besteht aus einer Strophe mit zehn Versen und folgt keinem festgelegten Reimschema oder Rhythmus, was ebenfalls typisch für den freien Ausdruck des Expressionismus ist. Die Sprache ist einfach, aber voller lyrischer Bilder. Die wiederholte Verwendung des Verbs „verwelken“ verstärkt das Gefühl von Sterben und Verlust.

Insgesamt ist „Bei einer Sterbenden“ von Josef Friedrich Leusser ein wichtiges Beispiel für die poetische Auseinandersetzung mit Tod und Vergänglichkeit in der Literatur um die Wende zum 20. Jahrhundert.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Bei einer Sterbenden“ ist Josef Friedrich Leusser. Geboren wurde Leusser im Jahr 1860 in Arnstein. Im Zeitraum zwischen 1876 und 1939 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit oder Exilliteratur kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 43 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 10 Versen mit nur einer Strophe. Die Gedichte „Weiß nicht, warum“ und „Der junge Zigeuner“ sind weitere Werke des Autors Josef Friedrich Leusser. Zum Autor des Gedichtes „Bei einer Sterbenden“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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