Erörterung - Braucht man Markenklamotten zur gesellschaftlichen Akzeptanz?

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Deutsch: Erörterung zum Thema Mode

Braucht man Markenklamotten zur gesellschaftlichen Akzeptanz?
Wir alle kennen das Problem: Außenseiter gibt es überall und in jeder Form. Manche werden einfach nicht beachtet und andere werden undenkbar gemobbt. Doch woran liegt es, dass es Menschen gibt, die ausgeschlossen werden? Liegt es an der Kleidung, die sie tragen? Oder ist doch eher der Charakter der ausschlaggebende Punkt für diese Ausgrenzung? Wer kleine Markenklamotten trägt ist „uncool“, so lautet die Hypothese, die durch die Werbewelt und unser Umfeld ununterbrochen läuft. Dabei liegt es meistens nicht an dem Einzelnen, sondern durch die Medien und Popularität dieser allseits bekannten These wird einem regelrecht eingeprügelt, dass es das einzig richtige ist. Wenn man sich genauer damit befasst und über sich über diese Aussage Gedanken macht, kommt man eigentlich immer zu dem Schluss, dass diese Behauptung doch nur eine Werbestrategie der Hersteller ist. Doch obwohl dies so offensichtlich auf dem Tisch liegt, hängt man noch sehr stark an dieser These. Wer keine Markenklamotten trägt ist uncool und wird in der Gesellschaft nicht akzeptiert. Das ist genau das, was die Hersteller erreichen wollen. Aber steckt nicht vielleicht doch noch ein ganz anderer Grund dahinter?

Um bei seinen Mitmenschen akzeptiert zu werden, muss man gut aussehen und da nur Markenklamotten ein gutes Erscheinungsbild hervorbringen, steht nichts anderes zur Auswahl. Nur Markenklamotten sehen gut aus.
Dadurch, dass die Markenklamottenindustrie zu den Führenden Kleidungsherstellern gehört (z.B. „Buma“, „Addydas“, „Naike“ und „Doltsche&Gappana“), definieren sie, was nächstes Jahr in Mode kommt, weil sie das Aussehen bestimmen können. Das, was zum Beispiel im nächsten Sommer gut aussieht, bestimmen die Markenklamottenhersteller und somit sind die Produkte dieser Industrie die einzigen „gut aussehenden“. Wenn die Designer von einer solchen Firma darauf bestehen, dass im Sommer nur Bikinis mit Print angesagt sein sollen, so wird dies unter höchster Garantie eintreten. Diejenige, die dann einen Badeanzug oder gar einen Bikini ohne Print trägt gehört von nun an zu den Ausgeschlossenen, die, nach Meinung der Leute, die dem Trend nachgegangen sind, ein Outfit vom letzten Sommer trägt und das ist „uncool“. Es kommt natürlich auch auf die Sicht des Betrachters an. Man muss ja nicht unbedingt jedem Trend nachgehen und kann seinen eigenen Stil haben. Denn oft sehen Klamotten von Billigdiscountern auch gut aus. Man sieht ihnen auch oft nicht an, dass eine Jeans von „Alltie“ oder „Litl“ ist.

Jedoch sind die einflussreichsten Betrachter der Meinung, dass es sich bei gut aussehenden Kleidungsstücken ausschließlich um Markenklamotten handeln kann. Zu diesen Personen gehören zum größten Teil populäre Leute wie Schauspieler oder Musiker, die zu jeder Gala und jeder Premiere mit einer tollen Robe von „Gutschi“ oder dem neusten Anzug von „Wersatsche“ auftreten, oder aber auch der coolste Typ der Klasse oder das angesagteste Mädchen der Schule. Sie sehen in ihren Markenklamotten immer chic und toll aus, also geht der normale Bürger möglicherweise davon aus, dass nur solche Markenklamotten einen so gut aussehen lassen.
Dass Markenklamotten eine bessere Qualität als andere Kleidungsstücke haben, bestätigt auch wieder die Gesellschaft. Denn mit Hosen, die schon nach dem zweiten Mal anziehen ein Loch im Hosenboden haben, oder mit Pullovern, bei denen die Nähte bei der geringsten Bewegung aufplatzen hat man gleich wieder das Erscheinungsbild eines Unwürdigen vor sich. Somit ist auch dieser Grund, warum Markenklamotten zur gesellschaftlichen Akzeptanz führen nicht widerlegbar. Auch genau deshalb, weil die Markenklamotten eine bessere Qualität haben, sind sie oft sehr teuer. Es werden bei der Produktion bessere Stoffe verwendet und man hat die Garantie auf gute Produktionsumstände. Das heißt zwar nicht, dass die Kleidung in Europa oder Amerika und nicht in China oder Taiwan hergestellt wurde, aber man kann mit gutem Gewissen davon ausgehen, dass keine Kinderarbeit an diesen Markenklamotten verübt wird.

Doch nachprüfen kann das leider niemand. Bei vielen Marken zahlt man zusätzlich auch noch den Namen mit. Denn eine Jacke, auf der mit großen Buchstaben „Fiehla“ steht, kann schon neidische Blicke auf sich lenken.
Die Verarbeitung der Markenklamotten ist immer makellos, was der Textilverkäufer Werner Littau größtenteils bestätigen kann. „ Es gibt jedoch, wie überall auch schwarze Schafe bei der Produktion“, sagte er, „da besteht das gleiche Risiko, wie bei Klamotten, auf denen kein riesiges Logo von irgendwelchen Herstellern steht. Überall kann mal ein Webfehler auftreten.“ Jedoch ist die Garantie oft gewährleistet. Bei den meisten Markenklamotten gibt es einige Jahre Garantie auf das Produkt. „ Die wirklich guten und ordentlich hergestellten Markenklamotten, werden in der Türkei Produziert“, fügt Herr Littau noch hinzu.

Oft werden Leute, vor allem Schüler auf Grund ihrer Klamotten ausgegrenzt. Ein besonderes Beispiel geben die Punks ab. Sie ziehen sich anders an, weil sie andere Musik mögen und somit auch einen anderen Stil haben. Die meisten anderen, „normalen“ Menschen denken dann schlecht von dieser Stilgruppe. Sie schließen viel zu schnell von der Kleidung auf den Charakter. Somit wird diese Schicht ausgegrenzt und abwertend behandelt. Dieses Argument, was sich jetzt völlig auf eine Gruppe bezogen hat, kann natürlich auch bei einem Einzelnen in Erscheinung treten. Genau aus diesem triftigen Grund wurden in vielen Ländern Schuluniformen eingeführt, damit keine Konkurrenz in der Hinsicht auf Klamotten entsteht. Auch in Deutschland werden die Schuluniformen immer beliebter – Bei den Lehrern sowie bei den Schülern, denn durch Schuluniformen werden die sozialen Schichten nicht mehr so hart getrennt und es entsteht kaum noch Neid oder Hass wegen der Klamotten. Damit ist wieder bewiesen, dass ohne Markenklamotten kaum eine Chance besteht so akzeptiert zu werden, wie man selbst ist. Doch genau das wollen alle verhindern. Jeder möchte einen gewissen Platz einnehmen – und diesen möglichst weit oben. Deshalb gibt es viele Menschen, vor allem Jugendliche, die sich in ihre teuren Jeans und die coolste neue Jacke zwängen und unter keinen Umständen einen Schal anziehen, damit man das Emblem auf dem Pullover sieht. Aus Angst vor den anderen, die sich meistens genau so unwohl fühlen wie sie selbst, verstoßen zu werden, tragen sie Markenklamotten. „Wer schön sein will muss leiden“: So lautet der ultimative Spruch zu diesen Umständen. (Doch so viele leiden und so wenige sind schön). Man kann dieses Problem bis in die Renaissance zurückverfolgen. In dieser Zeit war es Mode enggeschnürte Korsetts zu tragen, die wahrhaftig nicht bequem waren. Damals wie heute fühlen sich die meisten Leute wohler, wenn das, was sie tragen bei den Menschen ihrer Umgebung gut ankommt. Die Bequemlichkeit ist sekundär. Am Besten kann man erkennen, dass man eigentlich diese Kleidungsstücke nur wegen ihres Aussehens trägt, wenn man krank ist. Zu dieser Zeit ist man nämlich besonders sensibel und kein Mensch sagt, dass er seine neuesten und teuren Klamotten trägt. Wenn man zu Hause oder krank ist, trägt man Schlabbersachen, die richtig gemütlich und bequem sind. Im Sommer genau wie im Winter.

Dass Markenklamotten ihren Preis haben steht fest. Aber genau das ist auch der springende Punkt bei vielen Konkurrenzkämpfen. Je teurer, desto besser. Reichtum war schon immer das Mittel um in der Gesellschaft Ansehen zu erlangen. Auch in diesem Punkt könnte man wieder auf die Vergangenheit zurückgreifen und man würde genau auf diese Antwort kommen. Die Leute die arm sind, können sich keine teuren Klamotten kaufen und somit gilt dies wieder als Grund für die Ausgrenzung. Natürlich steht an den Kleidungsstücken nicht der Preis, aber genau damit geben viele Markenklamottenträger an: „ Hey ich hab’ ’ne neue Buma-Jacke für 300€ bekommen“ – „ Wow. Das ist aber noch gar nichts, gegen meine neuen Naik-Schuhe für knappe 400€!“ Eigentlich wird nicht mit dem Produkt angegeben, sondern mit dem Geld was hineininvestiert wurde. Außerdem braucht man kein Preisschild an die Markenklamotten zu hängen. Fast jeder weiß, dass bestimmte Klamotten teuer sind.

Letztendlich zählt doch der Charakter und nicht die Klamotten denken sich bestimmt viele. Es mag zwar sein, dass es für eine längerfristige Beziehung oder Freundschaft relevant ist, jedoch zählt am Ende doch der erste Eindruck und somit die Klamotten. Ob es nun Markenklamotten sein müssen oder nicht, dass kann jeder für sich selbst entscheiden. Man braucht auch keine Markenklamotten zur gesellschaftlichen Akzeptanz. Eigentlich zählt in der Gruppe das Geld. Hat man ein teures Auto, ist es total egal, was man anhat. Aber haben alle in dieser Gruppe tolle Autos und man hat seine Schlabbersachen und Jogginghosen von zu Hause an, zählt das Auto nicht und man wird wieder ausgegrenzt. Letztendlich muss man sich anpassen. Das, was die Mehrheit macht, das ist in. Wer weiß, vielleicht geht der Trend bald wieder zu langen Kleidern und engen Leggins über und wer dann noch seine Baggies auspackt kann gerade wieder umdrehen und gehen. Unmissverständlich muss klargemacht werden, dass, um in der Gesellschaft akzeptiert zu werden eigentlich gar nicht nie Klamotten zählen. Ein kluges Köpfchen, was sich anpassen kann und doch immer sich selbst treu bleibt ist doch viel wichtiger.


Autorin: Roxana Littau

Anmerkung: Die Äußere Erscheinung -> Gesellschaftliche Akzeptanz wurde auch schon oft literarisch behandelt:

  • Märchen: Des Kaisers neue Kleider
  • Der Hauptmann von Köpenick (Carl Zuckmayer)
  • Novelle: Kleider machen Leute (Gottfried Keller) 

 

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