Die Psyche jubiliert über der Auferstehung Jesu Christi von Angelus Silesius

1
Nun ist dem Feind zerstöret seine Macht,
Der Tod ist tot
Und uns das Leben wieder bracht.
Singet und klingt,
Hüpfet und springt,
Jubiliert,
Unser Jesus triumphiert.
 
2
10 
Sein Leiden, Kreuz und alle seine Not
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Hat nun ein End
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Und wir stehn wohl mit unserm Gott.
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Herrlich und schön
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Kann man nun gehn
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Ihm zu Preis
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In das offne Paradeis.
 
17 
3
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Wie wohl hat er dem Satan obgesiegt,
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Der edle Held,
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Und uns das Himmelreich erkriegt!
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Seid nun erfreut,
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Jauchzet und schreit,
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Ueberall
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Töne der Trompeten Schall!
 
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4
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Kraft, Ehr und Preis und Ruhm und Herrlichkeit
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Sei unsrem Gott,
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Dem süßen Heiland allezeit!
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Herzlichen Dank,
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Lob und Gesang
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Spät und früh
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Sagt ihm mit gebognem Knie.
 
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5
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Ach Jesu hilf, daß ich auch aufersteh
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In deiner Kraft
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Und in die ewge Freude geh.
37 
Bleibend bei Gott
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Sicher fürm Tod,
39 
Dich und ihn
40 
Lobe wie ein Seraphin.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (26.7 KB)

Details zum Gedicht „Die Psyche jubiliert über der Auferstehung Jesu Christi“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
40
Anzahl Wörter
142
Entstehungsjahr
1624 - 1677
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Angelus Silesius, auch bekannt unter dem bürgerlichen Namen Johann Scheffler. Er wurde am 25. Dezember 1624 in Breslau getauft und starb am 9. Juli 1677. Er gehört zur Epoche des Barock. Das Gedicht ist stark religiöser Natur und spiegelt die tiefchristliche Einstellung des Autors wider.

Beim ersten Lesen entfaltet das Gedicht einen hymnenartigen Charakter und übermittelt einen starken Ausdruck von Freude und Triumph. Es wird ein Gefühl von Sieg und Gelassenheit vermittelt.

Das Gedicht beschäftigt sich mit der Auferstehung Jesu Christi und seiner Überwindung des Todes und des Teufels. Es stellt Jesus als strahlenden Helden und Sieger dar. Das lyrische Ich feiert diesen Sieg und preist Jesus in ausdruckstarker Weise. Es drückt die Hoffnung und den Wunsch aus, ebenfalls den Tod zu überwinden und in die ewige Freude einzutreten.

Beim Analysieren von Form und Sprache fällt auf, dass das Gedicht aus fünf Strophen besteht, die jeweils aus sieben Versen bestehen. Der Reim folgt einem klaren Muster (aabbccc). Der barocke Sprachstil ist deutlich erkennbar, beispielsweise durch den Gebrauch von altertümlichen und pathetischen Ausdrücken und Formulierungen. Der Ton des Gedichts ist feierlich und erhaben.

Insgesamt drückt das Gedicht eine tiefe Religiosität und Verehrung Jesu Christi aus. Es stellt Jesus als den Überwinder des Todes und der Sünden dar und würdigt damit seine Rolle als Erlöser und Heiland der Menschen. Das lyrische Ich betont die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod und den Wunsch, in der ewigen Freude bei Gott zu sein. Die glühende Verehrung für Jesus und das Streben nach spiritueller Erleuchtung und Erlösung sind zentrale Themen des Gedichts und spiegeln die spirituellen Auffassungen von Angelus Silesius wider.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die Psyche jubiliert über der Auferstehung Jesu Christi“ des Autors Angelus Silesius. Silesius wurde im Jahr 1624 in Breslau geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1640 bis 1677 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Barock zuordnen. Bei Silesius handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die Epoche des Barocks erstreckt sich über den Zeitraum von 1600 bis etwa 1720. Diesen Zeitraum kann man in drei weitere Abschnitte unterteilen: Frühbarock, Hochbarock und Spätbarock. Durch die Pest starben ca. 30 % der Bevölkerung. Auch der Dreißigjährige Krieg führte zu einem politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verfall in Deutschland. Trotzdem lebten die Fürsten einen ausschweifenden und überaus luxuriösen Lebensstil vor. Sie nutzten das Durcheinander nach dem Dreißigjährigen Krieg, um eine Neuordnung der Territorien vorzunehmen und ihre Macht weiter auszubauen und zu festigen. Krieg und Elend lösten in der ärmeren Bevölkerung ein starkes Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit aus. Dagegen lebten die alleinigen, absolutistischen Herrscher in protzigen Luxus und ließen sich Schlösser voller Prunk bauen. Diese Gegensätze von Todesangst und Lebenslust bzw. Armut und Luxus ließen sich auch in der Barockliteratur ausmachen. In der Lyrik wird die Verwendung solcher inhaltlichen Gegensätze als Antithetik bezeichnet. Die Zeit des Barocks stellte einen Wandel von lateinischer zu deutschsprachiger Literatur dar. Die bedeutsamste Literaturform des Barocks war dabei die Dichtkunst. Das Sonett war die häufigste Gedichtform, die genutzt wurde. Da während der Literaturepoche des Barocks der Wohlklang und die äußere Ästhetik eines literarischen Werkes eine wichtige Rolle spielten, war die bevorzugte Literaturform jener Zeit das Gedicht. In den Gedichten wurden häufig Metaphern, Symbole und Hyperbolik (Übertreibung) genutzt.

Das Gedicht besteht aus 40 Versen mit insgesamt 5 Strophen und umfasst dabei 142 Worte. Die Gedichte „Des Weisen Goldmachung“, „Vom Wissen“ und „Vom Gewissen“ sind weitere Werke des Autors Angelus Silesius. Zum Autor des Gedichtes „Die Psyche jubiliert über der Auferstehung Jesu Christi“ haben wir auf abi-pur.de weitere 1832 Gedichte veröffentlicht.

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