Auf das Bildnis des kleinen Johannis mit dem Jesuskindlein von Angelus Silesius

Die große Lieblichkeit, mit welcher Gottes Kind,
Johannes und das Lamm allhier gemalet sind,
Macht, daß ich inniglich begehre, ganz zu sein
Johannes oder ja ein lautres Lämmelein.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Auf das Bildnis des kleinen Johannis mit dem Jesuskindlein“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
28
Entstehungsjahr
1624 - 1677
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Angelus Silesius, ein deutscher Dichter und Mystiker des Barock. Der zeitliche Kontext, in dem das Gedicht erstellt wurde, liegt in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Das Gedicht wirkt auf den ersten Blick wie eine fromme Betrachtung eines religiösen Bildes, die die Wertschätzung und Sehnsucht des lyrischen Ichs nach den dargestellten Heiligen zum Ausdruck bringt.

Inhaltlich handelt das Gedicht von der Betrachtung eines Bildes, auf dem das Jesuskind und Johannes abgebildet sind. Das lyrische Ich fühlt sich von der dargestellten Lieblichkeit und Reinheit so angezogen, dass es den Wunsch äußert, entweder Johannes oder ein reines Lamm - ein Symbol für Christus und die Unschuld - zu sein. Die Aussage des lyrischen Ichs weist auf eine tiefe religiöse Anziehung und Identifikation mit den Werten und Tugenden hin, die diese Figuren symbolisieren.

In Bezug auf die Form und Sprache des Gedichts handelt es sich um einen Vierzeiler im Barockstil, der aus zwei Reimpaaren besteht. Der Einsatz von Anaphern am Anfang der ersten beiden Verse („Die große Lieblichkeit, mit welcher“ und „Johannes und das Lamm“) verstärkt den Fokus auf das Bildmotiv. Auch das Personalpronomen „ich“ am Anfang des dritten Verses setzt eine starke Betonung, die die subjektive Perspektive hervorhebt. Weiterhin findet sich in dem Gedicht eine Verwendung von altertümlicher, poetischer Sprache, wie zum Beispiel „allhier“ statt „hier“ oder „lautres Lämmelein“ für „reines Lamm“, was den historischen Kontext und die fromme Atmosphäre des Gedichts unterstreicht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht eine tiefe religiöse Affinität und Sehnsucht nach spiritueller Reinheit und Nähe zu Gott ausdrückt, die durch die Betrachtung des Bildes von Jesus und Johannes hervorgerufen wird.

Weitere Informationen

Angelus Silesius ist der Autor des Gedichtes „Auf das Bildnis des kleinen Johannis mit dem Jesuskindlein“. Der Autor Angelus Silesius wurde 1624 in Breslau geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1640 und 1677. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Barock zuordnen. Bei dem Schriftsteller Silesius handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die Literaturepoche des Barock folgt auf die Epoche des Humanismus und der Renaissance. Sie umfasst den Zeitraum von circa 1600 bis 1720. Der Begriff leitet sich von dem portugiesischen Wort „barocco“ ab. Der Begriff stammt aus der Juweliersprache und bedeutet so viel wie„schiefrunde, seltsam geformte Perle“. Die Literaturepoche des Barocks ist durch ein gewichtiges Ereignis geprägt, dem Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648. Durch die schlechten sanitären Bedingungen konnten sich Seuchen rasend ausbreiten. Rund dreißig Prozent der Menschen kamen durch den Krieg und grassierenden Seuchen, wie etwa der Pest, ums Leben. Durch die massive Verminderung der Bevölkerung erlahmte das wirtschaftliche Leben zunehmend. Hauptsächlich Krieg und Pest in der Literaturepoche des Barocks zeigen auch ein wichtiges Merkmal auf: der Gegensatz. Zum einen Armut, Elend und Tod, zum anderen Glanz, Prunk und Macht. So lebte die normale Bevölkerung in bitterer Armut, während Adelige einen pompösen Lebensstil bevorzugten. In der Barockliteratur wurde die lateinische Sprache von der deutschen abgelöst. Schriftsteller und Werke dieser Zeit sind vielzählig. Martin Opitz, Andreas Gryphius oder Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen sind unverkennbare Vertreter der Literaturepoche des Barocks.

Das Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 28 Worte. Angelus Silesius ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Allerverliebteste, der Allerheiligste“, „Man achtet das Ewige nicht“ und „Der Mensch ist groß vor Gott“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Auf das Bildnis des kleinen Johannis mit dem Jesuskindlein“ weitere 1832 Gedichte vor.

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