Im Müntergrunde von Hermann Löns

Durstigsüße Liebesgrüße
Murmelt träumerisch das Ried,
Und der düstern Tannen Flüstern
Klinget wie ein Liebeslied.
 
Liebe Kleine, lege Deine
Weiße Hand auf meine Stirn,
Daß die kranken Schmerzgedanken
Fortgebrannt von dannen schwirr'n.
 
Laß mich lauschen bei dem Rauschen
10 
Weißer Blätter Deinem Lied,
11 
Deine Lieder hauchen wieder
12 
Süßen Trost in mein Gemüt.
 
13 
Deine Lieder haben wieder
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Alle Schwermut fortgebrannt
15 
Liebeswarme, weiche Arme,
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Haltet immer mich umspannt.
 
17 
Deiner dunkeln Augen Funkeln
18 
Macht mein krankes Herz gesund,
19 
Alle Schmerzen in dem Herzen
20 
Heilt Dein süßer, roter Mund.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Im Müntergrunde“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
84
Entstehungsjahr
1866 - 1914
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts „Im Müntergrunde“ ist Hermann Löns, der von 1866 bis 1914 lebte. Damit lässt sich das Gedicht zeitlich in das ausgehende 19. und beginnende 20. Jahrhundert einordnen, eine Zeit, in der die Romantik bereits abgeklungen war, jedoch immer noch in verschiedenen literarischen Werken ihre Spuren hinterließ.

Beim ersten Lesen fällt sofort die lyrische und emotionale Sprache auf, die mit Naturbildern arbeitet und eine intensive Liebessehnsucht ausdrückt.

In einfachen Worten handelt das Gedicht von einem liebenden lyrischen Ich, das sich in einem Zustand der Sehnsucht und des Leidens befindet. Dieses Ich wendet sich an die geliebte Person und bittet darum, dass diese seine Schmerzen lindern möge. Die Natur wird dabei als Spiegel der inneren Gefühle und Sehnsüchte genutzt, die in den Tannen, dem Ried und den weißen Blättern widerhallen. Die geliebte Person wird als heilende, tröstende Kraft dargestellt, deren Augen und Mund die Leiden des lyrischen Ichs heilen können.

Vom strukturellen Aspekt aus gesehen besteht das Gedicht aus fünf Strophen zu je vier Versen. Es hat keinen festen Reim. Die Wortwahl, ein mix aus ruhigen, sanften und intensiven Liebesworten, sowie der Rhythmus spiegeln die innere Zerrissenheit des Sprechers zwischen Sehnsucht und Leid wider.

Zusammenfassend ist „Im Müntergrunde“ ein Liebesgedicht, das die Kraft der Liebe betont, tiefen Schmerz zu lindern und Trost zu spenden. Die Melancholie und Sehnsucht wird dabei durch die lyrische und emotionale Sprache und den Einsatz von Naturmotiven intensiviert.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Im Müntergrunde“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Hermann Löns. 1866 wurde Löns in Kulm (Westpreußen) geboren. In der Zeit von 1882 bis 1914 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne oder Expressionismus zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 84 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Hermann Löns sind „Der Bohrturm“ und „Abendlied“. Zum Autor des Gedichtes „Im Müntergrunde“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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