Die Fabrik von Gerrit Engelke

Düster, breit, kahl und eckig
Liegt im armen Vorort die Fabrik.
Zuckend schwillt, schrill und brutal
Aus den Toren Maschinen-Musik.
 
Schlot und Rohr und Schlot und Schlot,
Heißdurchkochtes Turmgestein,
Speien dickes Qualmgewölk
Über traurigstarre Häuser, Straßenkot.
 
Tausend Mann, Schicht um Schicht,
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Saugt die laute Arbeits-Hölle auf.
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Zwingt sie all in harte Pflicht
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Stunde um Stunde.
 
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Bis der Pfiff heiser gellt:
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Aus offnem Tore strömen dann
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Mädchen, Frauen, Mann und Mann -
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Blasses Volk - müde - verquält -
 
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Schläft der Ort -: glüh und grell
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Schreit aus hundert Fenstern Licht!
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Kraftgesumm, Rädersausen, Qualm durchbricht
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Roh und dumpf die Nacht -
 
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Tag und Nacht: Lärm und Dampf,
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Immer Arbeit, immer Kampf:
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Unerbittlich schröpft das Moloch-Haus
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Stahl und Mensch um Menschen aus.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.7 KB)

Details zum Gedicht „Die Fabrik“

Anzahl Strophen
6
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
120
Entstehungsjahr
1890 - 1918
Epoche
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Fabrik“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Gerrit Engelke. Im Jahr 1890 wurde Engelke in Hannover geboren. Im Zeitraum zwischen 1906 und 1918 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Expressionismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Engelke ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 120 Wörter. Es baut sich aus 6 Strophen auf und besteht aus 24 Versen. Weitere Werke des Dichters Gerrit Engelke sind „Der Tod im Schacht“, „Apassionata“ und „Buch des Krieges“. Zum Autor des Gedichtes „Die Fabrik“ haben wir auf abi-pur.de weitere 14 Gedichte veröffentlicht.

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