An Elsabe von Paul Fleming

Es ist umsonst das Klagen,
das du um mich
und ich um dich,
wir umeinander tragen!
Sie ist umsonst, die harte Pein,
mit der wir itzt umfangen sein!
 
Laß das Verhängnüß walten.
Was dich dort ziert
und mich hier führt,
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das wird uns doch erhalten.
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Diß, was uns itzt so sehr betrübt,
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ists dennoch, das uns Freude giebt.
 
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Sei unterdessen meine,
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mein mehr als ich
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und schau' auf mich,
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daß ich bin ewig deine.
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Vertraute Liebe weichet nicht,
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hält allzeit, was sie einmal spricht.
 
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Auf alle meine Treue
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sag' ich dirs zu,
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du bist es, du,
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der ich mich einig freue.
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Mein Herze, das sich itzt so quält,
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hat dich und keine sonst erwält.
 
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Bleib, wie ich dich verlassen,
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daß ich dich einst,
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die du itzt weinst,
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mit Lachen mag umfassen.
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Diß soll für diese kurze Pein
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uns ewig unsre Freude sein.
 
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Eilt, lauft, ihr trüben Tage,
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eilt, lauft, vorbei.
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Eilt, macht mich frei
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von aller meiner Plage.
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Eilt, kommt ihr hellen Stunden ihr,
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die mich gewären aller Zier.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (26.1 KB)

Details zum Gedicht „An Elsabe“

Autor
Paul Fleming
Anzahl Strophen
6
Anzahl Verse
36
Anzahl Wörter
169
Entstehungsjahr
1609 - 1640
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichtes „An Elsabe“ ist Paul Fleming. Der Autor Paul Fleming wurde 1609 in Hartenstein (Sachsen) geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1625 bis 1640 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Barock zuordnen. Bei dem Schriftsteller Fleming handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Der Barock umfasst etwa die Zeit von 1600 bis 1720. Die wörtliche Übersetzung des portugiesischen Wortes „barocco“ lautet „unregelmäßig geformte Perle“. Durch die Pest starben etwa 30 % der Bevölkerung. Auch der Dreißigjährige Krieg führte zu einem politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verfall in Deutschland. Dennoch lebten die Fürsten einen luxuriösen und ausschweifenden Lebensstil vor. Sie nutzten das Durcheinander nach dem Krieg, um eine Neugliederung der Gebiete vorzunehmen und ihre Macht auszubauen. Es herrschte in der Literaturepoche des Barocks ein antithetisches (also gegensätzliches) Weltbild. Verschwendung und Luxus im Leben des Adels standen Leid und Armut innerhalb der einfachen Bevölkerung gegenüber. Die Literatur des Barocks war ebenso gekennzeichnet von inhaltlichen Widersprüchen. Diesseits und Jenseits standen sich ebenso gegenüber wie Ernst und Spiel oder Schein und Sein. In der Barockliteratur löste die deutsche Sprache das Lateinische ab. Die bedeutenden Vertreter der Lyrik der Barockzeit sind Martin Opitz, Paul Fleming, Andreas Gryphius, Christian Hofmann von Hofmannswaldau, Johann Christian Günther, Simon Dach, Friedrich von Logau und Angelus Silesius.

Das Gedicht besteht aus 36 Versen mit insgesamt 6 Strophen und umfasst dabei 169 Worte. Weitere Werke des Dichters Paul Fleming sind „O liebliche Wangen“, „Wie er wolle geküsset seyn“ und „Tanzlied“. Zum Autor des Gedichtes „An Elsabe“ haben wir auf abi-pur.de weitere 366 Gedichte veröffentlicht.

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