An M. Godfried Finkelthaus in Hamburg, den 16. September 1639 von Paul Fleming

Chrysillis ist dir hold, Astree liebet dich,
Armille hofft nach dir, Melite will dich haben;
die braune Dorilis besendet dich mit Gaben,
die keusche Zynthie, die hat dich gern um sich.
 
Ach wie viel glücklicher bist du doch, Freund, als ich.
Rubelle die ist tot, Parthenie begraben,
die teure Basile will anderweit sich laben,
und mein Herz' Amnien, die seh' ich nicht um mich.
 
O strenge Widrigkeit so gleichgesinnter Freunde!
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Was mich dich preisen heißt, das macht sich mir zum Feinde,
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dein Lieben ist mein Haß, mein Hassen deine Lust.
 
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So tu denn, Freund, wie ich, hilf mein Verhängnüß schelten,
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wie ich dein Glücke lob', und lasse was du tust.
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Was aber, daß du mich besuchest gar zu selten?
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „An M. Godfried Finkelthaus in Hamburg, den 16. September 1639“

Autor
Paul Fleming
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
119
Entstehungsjahr
1609 - 1640
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „An M. Godfried Finkelthaus in Hamburg, den 16. September 1639“ des Autors Paul Fleming. Fleming wurde im Jahr 1609 in Hartenstein (Sachsen) geboren. In der Zeit von 1625 bis 1640 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Barock zuordnen. Fleming ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.

Als Barockliteratur wird in der deutschen Literaturgeschichte seit dem Jahr 1800 das schriftstellerische Schaffen in Europa im Zeitraum zwischen etwa 1600 und 1720 bezeichnet und folgt auf die Epoche der Renaissance und des Humanismus. Der Begriff „Barock“ stammt aus dem Portugiesischen („barocco“) und bedeutet so viel wie schiefrunde, seltsam geformte Perle. Die Bevölkerung Europas entwickelte sich nach dem Dreißigjährigen Krieg in unterschiedliche Richtungen. Der Krieg stellte dabei ein besonders prägendes Ereignis dar. Aber auch die Pest übte einen großen Einfluss auf die Verhältnisse der damaligen Zeit aus. Besonders Pest und Krieg in der Zeit des Barocks zeigen auch ein markantes Merkmal auf: der Gegensatz. Auf der einen Seite Armut, Elend und Tod, auf der anderen Prunk, Glanz und Macht. So lebte die einfache Bevölkerung in bitterer Armut, während Adelige einen pompösen Lebensstil bevorzugten. In der vorherigen Epoche der Renaissance waren noch viele Werke in lateinischer Sprache veröffentlicht worden. Mit dem Barock begann jedoch die Zeit der in deutscher Sprache verfassten Literatur. Wichtige Schriftsteller des Barocks waren beispielsweise: Martin Opitz, Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Andreas Gryphius, Christian Weise und Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen.

Das vorliegende Gedicht umfasst 119 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Weitere Werke des Dichters Paul Fleming sind „Hier ist Nichts denn finstre Nacht“, „Auf die Weise des 101. Psalms“ und „Auf des 8. Psalms Melodei“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An M. Godfried Finkelthaus in Hamburg, den 16. September 1639“ weitere 366 Gedichte vor.

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