Es klingt ein heller Klang von Max Schneckenburger

Es klingt ein heller Klang,
eine schönes deutsches Wort
In jedem Hochgesang
der deutschen Männer fort:
Ein alter König hochgeboren,
dem jedes deutsche Herz geschworen
wie oft sein Name wiederkehrt,
man hat ihn nie genug gehört.
 
Das ist der heilige Rhein,
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ein Herscher, reich begabt,
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Des Name schon wie Wein
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die treue Seele labt.
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Es regen sich in allen Herzen
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viel vaterländ'sche Lust und Schmerzen,
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wenn man das deutsche Lied beginnt
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vom Rhein, dem hohen Felsenkind.
 
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Sie hatten ihm geraubt
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der alten Würden Glanz,
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Von seinem Königshaupt
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den grünen Rebenkranz.
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In Fesseln lag der Held geschlagen,
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sein Zürnen und sein stolzes Klagen,
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wir haben's manche Nacht belauscht,
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von Geisterschauern hehr umrauscht.
 
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Was sang der alte Held?
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Ein furchtbar dräuend Lied:
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"O weh dir, schnöde Welt,
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wo keine Freiheit glüht,
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Von Treuen los und bar von Ehren!
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Und willst du nimmer wiederkehren,
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mein, ach! gestorbenes Geschlecht
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und mein gebrochnes deutsches Recht?
 
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O meine hohe Zeit,
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mein goldner Lenzestag!
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Als noch in Herrlichkeit
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mein Deutschland vor mir lag,
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Und auf und ab am Ufer wallten
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die stolzen, adligen Gestalten,
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die Helden, weit und breit geehrt
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durch ihre Tugend und ihr Schwert!
 
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Es war ein frommes Blut
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in ferner Riesenzeit,
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Voll kühnem Leuenmut,
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und mild als eine Maid.
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Man singt es noch in späten Tagen,
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wie den erschlug der arge Hagen;
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was ihn zu solcher That gelenkt,
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in meinem Bette liegt's versenkt.
 
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Du Sünder, wüte fort!
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bald ist dein Becher voll;
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Der Nibelungen Hort
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ersteht wohl, wann er soll!
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Es wird in dir die Seele grausen,
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wenn meine Schrecken dich umbrausen.
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Ich habe wohl und treu bewahrt
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den Schatz der alten Kraft und Art."
 
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Erfüllt ist jenes Wot:
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der König ist nun frei,
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Der Nibelungen Hort
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ersteht und glänzet neu!
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Es sind die alten deutschen Ehren,
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die wieder ihren Schein bewähren:
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der Väter Zucht und Mut und Ruhm,
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das heilge deutsche Kaisertum!
 
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Wir huldgen unserm Herrn,
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wir trinken seinen Wein.
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Die Freiheit sei der Stern,
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die Losungt sei der Rhein!
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Wir wollen ihm aufs neue schwören,
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wir müssen ihm, er uns gehören.
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Vom Felsen kommt er frei und hehr,
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er fließe frei in Gottes Meer.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (29.5 KB)

Details zum Gedicht „Es klingt ein heller Klang“

Anzahl Strophen
9
Anzahl Verse
72
Anzahl Wörter
352
Entstehungsjahr
1819 - 1849
Epoche
Romantik,
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Max Schneckenburger ist der Autor des Gedichtes „Es klingt ein heller Klang“. Der Autor Max Schneckenburger wurde 1819 in Talheim (Landkreis Tuttlingen) geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1835 bis 1849 entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 352 Wörter. Es baut sich aus 9 Strophen auf und besteht aus 72 Versen. Max Schneckenburger ist auch der Autor für Gedichte wie „Es braust ein Ruf wie Donnerhall“. Zum Autor des Gedichtes „Es klingt ein heller Klang“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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