Der Scheidende von Adelheid Karoline Wilhelmine Julie von Stolterfoth

Da steh' ich hoch auf Bergeszinnen
Und schau' hinab im Abendstrahl,
Und seh' den Rhein vorüberrinnen
Zum letzten Mal, zum letzten Mal!
 
Von Fels zu Fels nicht mehr zu springen,
Wie's frei der Hirsch des Waldes thut,
Kein frisches Lied vom Strand zu singen
In's stolze Brausen seiner Fluth;
 
Nicht mehr des Kahnes weißen Flügel
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Zu lenken durch des Dampfers Schaum,
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Und dann im Schatten grüner Hügel
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Vorbei zu treiben hörbar kaum
 
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Zu ruhn nicht mehr auf weichem Moose,
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Umweht von rebenduft'gem Wind,
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Und mit der schönsten wilden Rose
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Zu schmücken dann ein holdes Kind
 
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Nicht süße Trauben mehr zu schneiden,
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Wenn Herbstgesang vom Berge schallt
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O welches Leiden bringet Scheiden,
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Das Leben flieht, das Herz wird alt!
 
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Das Herz wird kalt! die Jugendlieder
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Verwehen mit dem Jugendglück,
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Und kehr' ich einst nach Jahren wieder:
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Ich kehre so nicht mehr zurück!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (25.8 KB)

Details zum Gedicht „Der Scheidende“

Anzahl Strophen
6
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
141
Entstehungsjahr
1800 - 1875
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Adelheid Karoline Wilhelmine Julie von Stolterfoth ist die Autorin des Gedichtes „Der Scheidende“. 1800 wurde Stolterfoth in Eisenach geboren. Zwischen den Jahren 1816 und 1875 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin vorgenommen werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 141 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 6 Strophen. Die Gedichte „Die Grafenbraut“, „Die Hirschjagd“ und „Abend am Rhein“ sind weitere Werke der Autorin Adelheid Karoline Wilhelmine Julie von Stolterfoth. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Der Scheidende“ weitere 12 Gedichte vor.

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