An Mama von Luise Hensel

Du willst die stillen Lieder haben,
Die einst ein kindlich Herz erfand
O Mutter! nimm die arme Gabe,
Den welken Strauß aus meiner Hand.
 
Die Weisen, die ich je gesungen,
Mit ihrem Schmerz und ihrer Lust,
Sind tief aus meiner Brust gedrungen
Und legen sich an deine Brust.
 
Dahin auch zieht ein innig Sehnen
10 
Die Seele, die dich dankend liebt.
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Nimm meine Grüße, Wünsche, Tränen,
12 
Nimm, was mein Herz so gern dir gibt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „An Mama“

Autor
Luise Hensel
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
73
Entstehungsjahr
1798 - 1876
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An Mama“ stammt von der Autorin Luise Hensel, die von 1798 bis 1876 lebte. Da ihre literarische Schaffenszeit in der Epoche der Romantik (1795-1835) liegt, kann man davon ausgehen, dass auch dieses Gedicht diesem Stil zugeordnet werden kann.

Auf den ersten Blick fällt auf, dass dieses Gedicht von einer tiefen emotionalen Verbundenheit und Zuneigung spricht, wie sie typisch für das Mutter-Kind-Verhältnis ist. Die Strophen wecken ein Gefühl der Melancholie und nostalgischen Zärtlichkeit.

Inhaltlich kann das Gedicht als eine Art Liebeserklärung an die Mutter des lyrischen Ichs interpretiert werden. Das lyrische Ich reflektiert über Lieder, die aus kindlicher Freude und Schmerz geboren wurden und reicht diese metaphorisch als ein welkenden Strauß Blumen ihrer Mutter dar. Es spricht hier von einem tiefen, innigen Verlangen und einer dankbaren Zuneigung gegenüber der Mutter, die durch Grüße, Wünsche und Tränen zum Ausdruck kommt.

Formal besteht das Gedicht aus drei vierzeilige Strophen. Typisch für die Romantik handelt es sich hierbei um Kreuzreime (abab, cdcd, efef). Die Verse sind jambisch und weisen meistens vier Hebungen auf, wodurch eine harmonische, fließende Rhythmik erreicht wird, die das Thema der Mutterliebe unterstreicht.

Die Sprache ist emotional und expressiv, dabei aber auch schlicht und verständlich. Die poetischen Bilder, die Hensel verwendet, wie etwa der welke Blumenstrauß und die aus der Brust drängenden Weisen, sind metaphorisch und symbolisch. Sie stehen für Vergänglichkeit, für Schmerz, aber auch für Freude und das Bedürfnis, diese tiefe emotionale Bindung zur Mutter zum Ausdruck zu bringen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Luise Hensels Gedicht „An Mama“ ein eindrucksvolles Beispiel für romantische Lyrik ist, in dem sie auf tief emotionale Weise die Beziehung zu ihrer Mutter ausdrückt. Die einfache, aber kraftvolle Sprache, die poetischen Bilder und die sanfte Rhythmik machen dieses Gedicht zu einem bewegenden Leseerlebnis.

Weitere Informationen

Das Gedicht „An Mama“ stammt aus der Feder der Autorin bzw. Lyrikerin Luise Hensel. Hensel wurde im Jahr 1798 in Linum geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1814 und 1876. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 73 Worte. Die Gedichte „Herz, mein Herz, wie schwer die Schuld!“, „Nach Ihm nur einzig streben“ und „Süßer Jesus, kehre wieder“ sind weitere Werke der Autorin Luise Hensel. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „An Mama“ weitere 255 Gedichte vor.

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