Soll mir Jesus liebevoll sich zeigen von Luise Hensel

Soll mir Jesus liebevoll sich zeigen,
Muß ich über Berg und Ufer steigen.
Blumenpflücken muß ich mir versagen,
Darf auch nicht vor wilden Tieren zagen.
 
Durch die Starken, welche mich bestreiten,
Selbst durch meine Grenzen muß ich schreiten.
Wenn wir handeln, dulden, beten, schweigen,
Dann wird Jesu Klarheit uns sich zeigen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Soll mir Jesus liebevoll sich zeigen“

Autor
Luise Hensel
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
51
Entstehungsjahr
1798 - 1876
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht stammt von Luise Hensel, einer deutschen Dichterin des 19. Jahrhunderts. Hensel ist bekannt für ihre religiösen und spirituellen Texte, was auch in diesem Gedicht zum Ausdruck kommt.

Der erste Eindruck des Gedichts ist geprägt von einer tiefen Religiosität und der Bereitschaft, Mühen und Widrigkeiten auf sich zu nehmen, um eine spirituelle Offenbarung zu erlangen. Es vermittelt das Gefühl starker Bewegung und Aufbruchs, was ein typisches Element von Hensels Werk ist.

Im ersten Teil des Gedichts drückt das lyrische Ich den Wunsch aus, dass ihm Jesus „liebevoll“ erscheinen mag. Allerdings ist ihm bewusst, dass dies Anstrengung erfordert: es muss über „Berg und Ufer steigen“, darf nicht zögern, und muss sogar auf das Vergnügen des „Blumenpflückens“ verzichten. Im zweiten Teil des Gedichts führt das lyrische Ich diese Gedanken weiter und erklärt, dass es notwendig ist, die eigenen Grenzen und auch die Auseinandersetzung mit „Starken“ zu überwinden. Erst durch Taten, Leidensfähigkeit, Gebet und Schweigen kann die „Klarheit“ von Jesus erkannt werden.

Die Form ist gleichmäßig und regelmäßig: Jede der beiden Strophen besteht aus vier Versen. In Bezug auf die Sprache fällt auf, dass Hensel eine einfache, aber dennoch eindrückliche Sprache verwendet. Sie nutzt Metaphern („über Berg und Ufer steigen“, „Blumenpflücken“, „Starken, welche mich bestreiten“), um die Anstrengungen und Opfer zu beschreiben, die das lyrische Ich auf sich nehmen muss, um Jesus wahrzunehmen.

Insgesamt kann man sagen, dass das Gedicht ein Ausdruck tiefempfundener christlicher Spiritualität ist. Es betont die Notwendigkeit, eigene Grenzen und Hindernisse zu überwinden, um eine spirituelle Offenbarung zu erfahren. Dies kann als Abbild des christlichen Glaubenswegs interpretiert werden, auf dem der Glaubende bereit sein muss, Opfer zu bringen und sich der göttlichen Führung hinzugeben.

Weitere Informationen

Die Autorin des Gedichtes „Soll mir Jesus liebevoll sich zeigen“ ist Luise Hensel. Geboren wurde Hensel im Jahr 1798 in Linum. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1814 und 1876. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin vorgenommen werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 51 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Weitere bekannte Gedichte der Autorin Luise Hensel sind „Und Gottes Friede sei mit dir“, „Wohl gleicht das Leben einem Kranz“ und „Ach, lieber Gott, wie krank und matt“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Soll mir Jesus liebevoll sich zeigen“ weitere 255 Gedichte vor.

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