Das Leben ist von Georg Philipp Harsdörffer

1	Das Leben ist
2	Ein Laub, das grunt und falbt geschwind.
3	Ein Staub, den leicht vertreibt der Wind.
4	Ein Schnee, der in dem Nu vergehet.
5	Ein See, der niemals stille stehet.
6	Ein Blum, so nach der Blüt verfällt.
7	Der Ruhm, auf kurze Zeit gestellt ...
8	Ein Schatten, der uns macht schabab.
9	Die Matten, so gräbt unser Grab.

Details zum Gedicht „Das Leben ist“

Gedicht-Analyse

Der Autor des vorliegenden Gedichts ist Georg Philipp Harsdörffer, ein deutscher Dichter und Schriftsteller der Barockzeit. Er lebte von 1607 bis 1658, was das Gedicht in das 17. Jahrhundert einordnet. Ein erster Eindruck des Gedichts offenbart eine nachdenkliche und ernste Stimmung, die sich mit dem Lauf und der Vergänglichkeit des Lebens beschäftigt.

Der Inhalt des Gedichts befasst sich thematisch mit der flüchtigen und vergänglichen Natur des menschlichen Lebens. Jeder Vers enthält ein metaphorisches Bild, das diese Transitorik darstellt: Das Leben wird verglichen mit einem Laub, das schnell farblos wird, einem Staub, der vom Wind verweht wird, einem Schnee, der sofort schmilzt, einem See, der ständig in Bewegung ist, einer Blume, die nach der Blüte verwelkt, und Ruhm, der von kurzer Dauer ist. Das lyrische Ich möchte uns durch diese Metaphern die Kurzlebigkeit und ständige Veränderung des menschlichen Lebens bewusst machen.

In Bezug auf die Form und Sprache des Gedichts repräsentiert Harsdörffer typische Merkmale der Barockdichtung. Das Gedicht folgt keinem strengen Reimschema, was die Vergänglichkeit und Unbeständigkeit des Lebens unterstreicht. Die Metaphern sind überdeutlich und reich an Bildern, eine weitere typische Eigenschaft barocker Lyrik, die dazu dient, die Aussage zu unterstreichen und die Leser zum Nachdenken über diese flüchtige Existenz anzuregen. Harsdörffers Sprache ist einfach und direkter Natur, um die ernste Botschaft ohne Ablenkungen zu vermitteln.

Weitere Informationen

Georg Philipp Harsdörffer ist der Autor des Gedichtes „Das Leben ist“. 1607 wurde Harsdörffer in Fischbach bei Nürnberg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1623 und 1658. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Die Richtigkeit der Epoche sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das Gedicht besteht aus 9 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 55 Worte. Weitere Werke des Dichters Georg Philipp Harsdörffer sind „Das Schiff“, „Die vier Räder am Wagen“ und „Ehr, Reh“. Zum Autor des Gedichtes „Das Leben ist“ haben wir auf abi-pur.de weitere 36 Gedichte veröffentlicht.

Weitere Gedichte des Autors Georg Philipp Harsdörffer (Infos zum Autor)

• S
• Die Passion Christi
• Morgen-Lied von der Erleuchtung unsrer Hertzen
• Lied von der Ewigkeit
• Das Feuer
• Der Eiszapfen
• Das Schiff
• Die vier Räder am Wagen
• Ehr, Reh
• Grabschrift der Mäßigkeit

Zum Autor Georg Philipp Harsdörffer sind auf abi-pur.de 36 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.