Der Schnee in der Sonne von Angelus Silesius

Wie schöne glänzt der Schnee, wenn ihn der Sonnen Strahlen
Mit himmelischem Licht bestreichen und bemalen.
So glänzt auch deine Seel, so sie ist weiß wie Schnee,
Wenn sie beschienen wird vom Anfang aus der Höh.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der Schnee in der Sonne“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
36
Entstehungsjahr
1624 - 1677
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht stammt von Angelus Silesius, einem deutschen Lyriker und Theologen, der in der Barockzeit lebte und wirkte. Es trägt den Titel „Der Schnee in der Sonne“.

Der erste Eindruck dieses Gedichtes ist von seiner Schönheit und Klarheit geprägt. Die friedliche Atmosphäre, die durch das Bild des schneebedeckten Landschaft unter der Sonne hervorgerufen wird, wirkt ansprechend und beruhigend.

Der Inhalt dieses Gedichts dreht sich um eine Parallele zwischen der Naturschönheit, konkret der Schnee unter der Sonne, und der menschlichen Seele. Das lyrische Ich vergleicht die Weißheit und den Glanz des verschneiten Bodens, der von der Sonne beschienen wird, mit dem Zustand der menschlichen Seele, wenn sie rein und von göttlichem Licht erleuchtet ist. Diese Metapher könnte auf die Idee der seelischen Reinheit und spirituellen Erleuchtung hinweisen, die in vielen religiösen und philosophischen Traditionen eine zentrale Rolle spielt.

In Bezug auf die Form ist das Gedicht in vier Versen geschrieben, die eine Strophe bilden. Jeder Vers besteht aus einem Kreuzreim, der dem Gedicht einen gleichmäßigen Fluss und eine gewisse musikalische Qualität verleiht. In Bezug auf die Sprache verwendet Silesius eine einfache und zugängliche Ausdrucksweise, die jedoch durch die Verwendung von Metaphern und bildhaften Ausdrücken eine tiefe symbolische Bedeutung erhält.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Der Schnee in der Sonne“ ein Gedicht ist, das durch die Schönheit der Natur eine tiefgründige Reflexion über die menschliche Seele und ihre Fähigkeit zur Reinheit und Erleuchtung anregt. Es ist ein Ausdruck der barocken Poesie, die durch ihre starke Emotionalität und ihren Hang zur drastischen Kontrastierung und Übertreibung gekennzeichnet ist.

Weitere Informationen

Angelus Silesius ist der Autor des Gedichtes „Der Schnee in der Sonne“. 1624 wurde Silesius in Breslau geboren. Zwischen den Jahren 1640 und 1677 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Barock zuordnen. Bei dem Schriftsteller Silesius handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Als Barockliteratur wird in der deutschen Geschichte der Literatur seit etwa 1800 das schriftstellerische Schaffen in Europa im Zeitraum zwischen etwa 1600 und 1720 bezeichnet und folgt auf die Epoche der Renaissance und des Humanismus. Der Begriff „Barock“ stammt aus dem Portugiesischen („barocco“) und bedeutet so viel wie seltsam geformte, schiefrunde Perle. Mit dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) erlebte Deutschland einen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verfall. Etwa ein Drittel der Bevölkerung verlor in der Zeit ihr Leben. Doch waren nicht etwa hohe Verluste im Krieg dafür verantwortlich, sondern das Wüten der Pest in fast allen Städten des Deutschen Reiches. Die Barockdichtung ist von drei Leitmotiven (Memento mori, Vanitas, Carpe diem) geprägt, die die Einstellung der Menschen zum Leben beschreiben. Vor dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges war der Alltag der Menschen von Gewalt und Zerstörung geprägt. Alle genannten Motive setzen sich auf unterschiedliche Art mit der verbreiteten Angst vor dem Lebensende und dessen Auswirkungen auseinander. In Deutschland kam es durch den Barock zu einer Ablösung der lateinischen Sprache in der Literatur - einschließlich der wissenschaftlichen und philosophischen Literatur - durch die deutsche Sprache. Zu den berühmten Autoren der Literatur des Barocks gehören beispielsweise: Martin Opitz, Casper von Lohenstein, Andreas Gryphius, Grimmelshausen, Paul Fleming, Caspar Ziegler, Angelus Silesius und Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau.

Das Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 36 Worte. Angelus Silesius ist auch der Autor für Gedichte wie „Die Weisheit ist ein Quell“, „Das Vieh lebt nach den Sinnen“ und „Die Gliedmaßen der Seelen“. Zum Autor des Gedichtes „Der Schnee in der Sonne“ haben wir auf abi-pur.de weitere 1832 Gedichte veröffentlicht.

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