An den Winter von Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Winter mit dem grauen Barte,
Mit den angefrornen Lokken,
Willst du denn nicht einmal lachen?
Sind die Lippen zugefroren?
Komm herein, was stehst du draussen?
Komm herein, du sollst schon thauen.
Sieh! wie störrisch sind die Minen.
Bist du denn ein Feind der Freude?
Willst du meine Lust verdammen?
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Gut! so will ich dich nicht bitten.
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Aber sei nur immer störrisch,
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Mache Felder, mache Fluren,
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Mache Berg' und Thäler traurig,
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Mich sollst du nicht traurig machen.
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Tödte diese frische Lilgen,
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Tödte diese iunge Rosen
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Auf den iugendlichen Wangen,
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Tödte sie einmal zum Scherze;
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Aber laß mir nur die Rosen
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Auf den Wangen, auf den Busen
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Meiner braunen Doris blühend:
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Dann so soll sie dich beschämen,
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Dann soll sie mit einem Kusse
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Meinen halberstorbnen Wangen
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Alle Rosen wieder geben;
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Dann soll sie mit ihren Lippen
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Meine Lippen schöner färben.
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Alter! willst du's selbst versuchen?
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Komm! sie soll dich einmal küssen;
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Dann sollst du, wir wollen wetten,
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Bald dein Pelzwerk von dir werfen.
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Dann sollst du vor Hitze dursten.
33 
Komm! hier ist schon was zu trinken.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (25.1 KB)

Details zum Gedicht „An den Winter“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
33
Anzahl Wörter
174
Entstehungsjahr
1719 - 1803
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „An den Winter“ des Autors Johann Wilhelm Ludwig Gleim. 1719 wurde Gleim in Ermsleben (Ostharz) geboren. Zwischen den Jahren 1735 und 1803 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Aufklärung kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Gleim handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 33 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 174 Worte. Der Dichter Johann Wilhelm Ludwig Gleim ist auch der Autor für Gedichte wie „An Leukon“, „Ich hab ein kleines Hüttchen nur“ und „An einen Maler, welcher Häßlichkeiten am liebsten malte“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An den Winter“ weitere 167 Gedichte vor.

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