Wer nur den lieben Gott läßt walten von Georg Neumark

Wer nur den lieben Gott läßt walten
und hoffet auf ihn allezeit,
Den wird er wunderlich erhalten
in allem Kreuz und Traurigkeit.
Wer Gott dem Allerhöchsten traut,
der hat auf keinen Sand gebaut.
 
Was helfen uns die schweren Sorgen?
was hilft uns unser Weh und Ach?
Was hilft es, daß wir alle Morgen
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beseufzen unser Ungemach?
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Wir machen unser Kreuz und Leid
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nur größer durch die Traurigkeit.
 
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Man halte nur ein wenig stille,
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und sei doch in sich selbst vergnügt,
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Wie unsers Gottes Gnadenwille,
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wie sein Allwissenheit es fügt.
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Gott, der uns ihm hat auserwählt,
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der weiß auch gar wohl, was uns fehlt.
 
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Er kennt die rechten Freudenstunden,
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er weiß wohl, wann es nützlich sei;
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Wenn er uns nur hat treu erfunden
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und merket keine Heuchelei,
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So kommt Gott, eh wir's uns versehn,
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und lässet uns viel Guts geschehn.
 
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Denk nicht in deiner Drangsalshitze,
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daß du von Gott verlassen seist,
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Und daß der Gott im Schoße sitze,
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der sich mit stetem Glücke speist:
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Die Folgezeit verändert viel
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und setzet jeglichem sein Ziel.
 
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Es find ja Gott sehr schlechte Sachen
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und ist dem Höchsten alles gleich,
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Den Reichen klein und arm zu machen,
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den Armen aber groß und reich.
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Gott ist der rechte Wundermann,
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der bald erhöhn, bald stürzen kann.
 
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Sing, bet und geh auf Gottes Wegen,
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verricht das Deine nur getreu,
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Und trau des Himmels reichem Segen,
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so wird er bei dir werden neu;
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Denn welcher seine Zuversicht
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auf Gott setzt, den verläßt er nicht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (26.6 KB)

Details zum Gedicht „Wer nur den lieben Gott läßt walten“

Anzahl Strophen
7
Anzahl Verse
42
Anzahl Wörter
245
Entstehungsjahr
1621 - 1681
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Wer nur den lieben Gott läßt walten“ des Autors Georg Neumark. Geboren wurde Neumark im Jahr 1621 in Langensalza. In der Zeit von 1637 bis 1681 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 245 Wörter. Es baut sich aus 7 Strophen auf und besteht aus 42 Versen. Zum Autor des Gedichtes „Wer nur den lieben Gott läßt walten“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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