Der Spion der Schwaben von Ludwig Heinrich von Nicolay

Die Baiern kriegten mit den Schwaben.
Um Nachricht von dem Feind zu haben,
Ward aus dem ganzen Schwabenland
Der schlauste Junge hingesandt.
Die Baiern merkten sein Betragen,
Man griff ihn fest, ihn auszufragen.
»Ihr Herren, st! lasst mich davon;
Ich muss zurück: ich bin ja der Spion.«
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.3 KB)

Details zum Gedicht „Der Spion der Schwaben“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
47
Entstehungsjahr
1791 (?)
Epoche
Klassik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Spion der Schwaben“ stammt von Ludwig Heinrich von Nicolay, einem Dichter, der im 18. und 19. Jahrhundert lebte. Es handelt sich also um ein Werk aus der literarischen Epoche der Aufklärung.

Bei der ersten Lektüre wirkt das Gedicht humorvoll und schlitzohrig. Es handelt von einem jungen Spion aus Schwaben, der im Auftrag von Bayern Nachrichten vom Feind einholen soll. Nachdem die Bayern sein Verhalten bemerken, versuchen sie ihn auszufragen. Doch der Spion antwortet nur frech: „Ihr Herren, st! Lasst mich davon; Ich muss zurück: Ich bin ja der Spion.“

Inhaltlich geht es in diesem Gedicht um die List und Schlauheit des jungen Spions. Er ist sich seiner Rolle als Spion durchaus bewusst und geht mit einer gewissen Verschmitztheit damit um. Er wird zwar von den Bayern erwischt, aber anstatt zu leugnen oder um Gnade zu flehen, gibt er unverfroren zu, dass er ein Spion ist, was angesichts der gefährlichen Lage eine Art Trotz und Selbstbewusstsein demonstriert.

Die Form des Gedichts ist einfach und hat klare, gereimte Verse. Es folgt keinem spezifischen Metrum, sondern verwendet freie Verse. Die Sprache im Gedicht ist nicht hochgestochen, sondern volksnah. Betrachtet man Form und Sprache, kommt man schnell zu dem Schluss, dass das Gedicht eher humoristisch als ernst gemeint ist. Der Kontrast zwischen der ernsthaften Rolle des Spions und der Art und Weise, wie er sich benimmt, ist eine Form von Ironie, die in diesem Gedicht zum Ausdruck kommt.

Insgesamt gesehen ist dieses Gedicht eine humorvolle Darstellung der Spionage zwischen den Schwaben und den Bayern, wobei der Spion als kluger, listiger und unerschrockener Charakter dargestellt wird.

Weitere Informationen

Ludwig Heinrich von Nicolay ist der Autor des Gedichtes „Der Spion der Schwaben“. Nicolay wurde im Jahr 1737 in Straßburg geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1791. Berlin und Stettin ist der Erscheinungsort des Textes. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Klassik zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das vorliegende Gedicht umfasst 47 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 8 Versen. Zum Autor des Gedichtes „Der Spion der Schwaben“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet